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(Reg. Bl. v. 1810 Beil. S. 75) gehörte die Pfarrei zum Landkapitel Gmünd, Bisthums Augsburg, heutzutage steht sie unter dem Dekanat Gmünd, Bisth. Rottenburg. Sie umfaßt die katholischen Einwohner von Oppenweiler und der Umgegend, so: Backnang, Groß-Erlach, Heiningen, Jux, Murrhardt, Reichenberg, Spiegelberg, Sulzbach, sowie im Oberamt Marbach: Erbstetten, Gronau, Klein-Aspach, Oberstenfeld, Rielingshausen.

Oppenweiler ist der Stammsitz der freiherrlichen Familie von Sturmfeder,[1] denn die Behauptung Burgermeisters (Thes. equestr. 1, 348), die Familie habe ihren Ursprung am Rheine, wo 1197 ein Philipp St. mit Guta von Westerstetten vermählt erscheine, läßt sich nicht begründen, und es ist insbesondere nach den im Folgenden zu nennenden Urkunden weit wahrscheinlicher, daß sich die hierher stammende Familie zuerst nach dem Orte genannt und daß die Benennung Sturmfeder ursprünglich nur Beiname eines einzelnen Gliedes derselben gewesen, aber, wie es auch anderwärts (z. B. bei der Familie Spät) geschah, den Stammnamen verdrängt hat.

Das älteste urkundlich vorkommende Glied der Familie ist Burkhard: „Burkardus de Oppenwiler dictus Sturmveder miles“, „Bur. dictus Sturenveder miles“, „Burchar Stunrvedir“, Zeuge des Markgrafen Rudolf I. von Baden († 1288) in einer Kl. Gottesauer Urkunde s. die (Bader, Markgr. Rudolf v. B. 32), des Markgrafen Hesso von Baden in einer Stift Sindelfinger Urk. v. 19. Jan. 1293, ferner in einer Kl. Lorcher Urk. v. 12. Apr. 1295, sowie Bürge seines Schwiegervaters Frieder. von Gomaringen den 13. März 1295. Nach diesen Urkunden ursprünglich badisches Lehensgeschlecht kam die Familie wohl in Folge der bedeutenden Besitzübertragungen von Seite Badens an Württemberg in diesen Gegenden um den Wendepunkt des 13. und 14. Jahrhunderts (s. oben VII, 1) unter württembergische Lehenshoheit, denn schon den 30. Okt. 1320 überließ Graf Eberhard der Erlauchte von Württemberg dem K. Friederich dem Schönen den Burkhard St. für 300 Pfd. Heller zu einem Dienst auf ein Jahr (Sattler Gr. 1. Forts. 98), wogegen den 9. Sept. 1339 Heinrich der Ältere und seine Söhne Heinrich der Jüngere und Werner wegen Besitzungen zu Besigheim wieder als badische Lehensleute erscheinen (O. A. Beschr. Besigheim 111). Burkhard St. kommt außerdem noch vor im J. 1327 als Zeuge in einer Urkunde des Stifts Wimpfen (Burcardus dictus Sturmveder armiger; Mone 15, 182) und als Untervogt Gr. Ulrichs von Württ. auf einem Landtag zu Wimpfen (O. A. Beschr. Hall


  1. S. über diese Familie besonders: H. Bauer, „Thalheim an der Schotzach und seine Besitzer“, in der Zeitschrift: Wirtembergisch Franken 1866 S. 234–243; vrgl. auch ebenda 1861 S. 345.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 280. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/280&oldid=- (Version vom 1.8.2018)