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Volkssage wissen, daß in Ober-Weissach oder zunächst dabei die Kirche gestanden sei, die später nach Unter-Weissach verlegt wurde.

Zu der Gemeinde gehören:

b. der Kammerhof, 1/8 Stunde östlich vom Ort auf einem vorgeschobenen Hügel frei und schön gelegen.

c. Wattenweiler, ein ansehnlicher Weiler, der 1/4 Stunde südlich vom Mutterort in einem ganz mäßig eingeschnittenen Seitenthälchen des Weissach-Thales eine freundliche wohlgeschützte Lage hat.

Den 11. April 1245 bestätigte Pabst Innocenz IV. dem Stifte Backnang seine Besitzungen, insbesondere eine Mühle zu Ober-Weissach. Dasselbe erwarb den 20. Mai 1349 ein Lehen dahier, wie solches Konrad von Reichenberg besessen, von Rudolf von Nieder-Weissach (Reg. Boic. 8, 162), den 24. November 1363 von dem Frühmesser Simon zu Erdmannshausen Gülten aus Gütern zu Wattenweiler, und ein Conventbruder desselben erhielt im Jahre 1370 Zinsen und Gülten aus der Mühle zu Ober-Weissach durch den Edelknecht Ulrich von Maubach versetzt (St. A). Überhaupt besaß das Stift in der Folge zu Ober-Weissach und Wattenweiler den großen und kleinen Frucht- und Weinzehnten, an ersterem Orte auch noch 3 erbliche Höfe, Mühlen- und sonstige Zinsen (Lagerb. von 1568/9).

Ober-Weissach und Wattenweiler wurden im Jahre 1439 mit der Feste Reichenberg von den Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg an die Gebrüder Nothaft verpfändet. Beide Orte gehörten in der Folge zum Theil ins Reichenberger zum Theil ins Ebersberger Amt (Landbuch von 1736/44).

Über weiteres, insbesondere über die adelige Familie von Weissach s. Unter-Weissach.


Oppenweiler,

Gemeinde III. Kl. mit 593 Einw., wor. 97 Kath. a. Oppenweiler, Pfarrdorf, 573 Einw. b. Rüflensmühle, Haus, 7 Einw., c. Unter-Staigacker, Haus, 13 Einw. – Paritätische Pfarrei. 5/4 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Der wohlansehnliche, städtisch erscheinende Ort liegt lang hingedehnt in dem reizenden von wohlgerundeten, waldbekrönten Bergen umsäumten, fruchtbaren Murrthale, durch dessen frische Wiesengründe sich dass muntere, von Laub-Bäumen reich umkränzte Flüsschen in schönen Krümmungen hinabschlängelt. Besonders überraschend ist ein Blick, wenn man von Backnang über die Höhe herkommt: vor sich das liebliche von Obstbäumen beschattete Dorf mit seinen reinlichen Häusern, den beiden Kirchen und dem großen Schloßparke voll hoher Bäume, aus deren dunklen Kronen das prächtige Schloß hervorragt; dann der Blick nach aufwärts in das weite milde grüne Thal, an dessen nördlichen Abhängen gleich hinter dem Dorfe der

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/272&oldid=- (Version vom 1.8.2018)