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den Ort lief eine römische Straße und in der Nähe desselben wurden Grundmauern von römischen Gebäuden aufgefunden.

Wie schon oben (VII, 1) angegeben, sind die meisten dieser Parzellen altmurrhardtische Klosteramtsorte; es gibt hievon nur die wenigen im Folgenden genannten Ausnahmen. Hinterbüchelberg, Liemannsklinge (woselbst früher eine Glashütte) und einige Höfe von Eschenstruet waren Weinsberger Amtes, Hinter-Westermurr löwensteinisch. Zu Käsbach besaß das Kloster nur einen Lehenhof, einen anderen als Zugehörde des Ritterguts Oppenweiler die Familie Sturmfeder mit der niedergerichtlichen Obrigkeit und dem Novalzehenten, die Steuer aus ihm betrug im Jahr 1759 7 fl. 24 kr. (Lagerb. von 1759); die an Sturmfeder zu entrichtende Gült ist in Folge der Ablösungsgesetze abgelöst worden.

Aus der Geschichte dieser Parzellen ist nur Weniges hervorzuheben. Nach dem Chron. Murrh. besaß das Kloster Murrhardt schon im Jahr 1191 Zehenten zu Hinter-Büchelberg. Wenn Pabst Innocenz IV. den 11. April 1245 dem Stift Backnang Besitzungen zu Murre und im späteren Verlaufe der Urkunde zu Murr (O.A. Marbach) bestätigt, und Graf Ulrich von Württemberg den 23. Februar 1459 diesem Stifte Zinsen in 2 Mürrlin erläßt, so mag hier immerhin an Vorder- (Hinter-) Westermurr, Vorder-, Hinter-Murrhärle gedacht werden. Den 4. Juli 1371 kaufte Graf Albrecht von Löwenstein die Weiler Vorder-Westermurr und Streitweiler von Heinz und Wolflin Kun, den ersteren verkaufte Graf Heinrich von Löwenstein unter Anderem im Jahr 1438 an das Kloster Murrhardt, der letztere befand sich nach Lehensbriefen des Klosters Murrhardt von 1483 damals im Besitze des Klosters (Acta Theod.-palat. 1, 342. 347). Sauerhöfle wurde im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts von des Klosters Waldungen, im Gieß genannt, aufgerichtet.

Das Kloster Murrhardt hatte so ziemlich in allen Parzellen den großen und kleinen Fruchtzehenten, in Eschenstruet und Liemannsklinge jedoch nur 1/3, während 2/3 der Kellerei Weinsberg zustunden und des Klosters Antheil am kleinen Zehenten die Pfarrei Sulzbach zu beziehen hatte, ferner in manchen derselben den Heuzehenten und bis zum Jahre 1574, in welchem er abgeschafft wurde, auch den lebendigen Zehenten, bisweilen noch besondere erbliche Hof- und Lehengüter, Hellerzinsen und Gülten (Lagerbuch von 1698/1710).


Neufürstenhütte,

Gemeinde III. Kl. mit 347 Einw., wor. 1 Kath. a. Neufürstenhütte, Dorf, 316 Einw., b. Klein-Erlach, Weiler, 31 Einw. – Filial von Groß-Erlach; die Kath. sind nach Oppenweiler eingepfarrt. 4 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Der kleine Ort liegt zerstreut auf einsamer rauher Höhe zwischen den Thälern der Roth, des Rabbaches und des Großerlachbaches. Verschiedene kleine Bäche, zu einem Zufluß des Großerlachbaches

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/262&oldid=- (Version vom 1.8.2018)