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Einige ältere Filialen sind jetzt anderen Pfarreien zugetheilt, so seit 1825 Glashofen und Ernstenhöfle, O.-A. Gaildorf, der Pfarrei Ober-Roth, seit 1851 Grab, Schönbronn u. s. w. der Pfarrei Grab. Heutzutage gehören in die Pfarrei Murrhardt: 1) im O.-A. Backnang: a. Murrhardt mit 32 seiner Parzellen, nur Frankenweiler gehört zur Pfarrei Grab, Eschenstruet und Liemannsklinge zur Pfarrei Sulzbach, b. Fornsbach mit seinen 6 Parzellen, c. von der Gemeinde Sechselberg die Parzellen Fautspach und Hörschhof; 2) im O.-A. Gaildorf: a. Von der Gemeinde Vichberg die Parzellen Hornberg, Retzenhof, Rupphof, b. von der Gemeinde Ober-Roth: Wolfenbrück theilweise; 3) im O.-A. Welzheim von der Gemeinde Kirchenkirnberg: Bruch, Gänshof, Göckelhof, Marxenhof, Mettelbach, Mutzenhof, Schloßmühle, Unter-Neustetten, Weidenbach und Weidenhof.

Das Kloster Adelberg mußte in alten Zeiten der Kirche zu Murrhardt 20 Lämmer liefern, kaufte aber diese Abgabe den 24. August 1338 mit 20 Pfund Heller ab (St.-A.).

Geschichte des Klosters.[1]

Die Anfänge des Benediktiner Mannsklosters Murrhardt, welches dem h. Januarius gewidmet war, gehen bis in die frühesten Zeiten zurück. Es gibt eine doppelte Erzählung seiner Gründung. Nach der einen schenkte schon Pippin der Kleine († 768) die Zelle Murrhardt zusamt den Zellen Amorbach (im K.-R. Bayern) und Schlüchtern (in Kurhessen) und den Städten Neustadt und Homburg (im K.-R. Bayern) an die Kirche zu Würzburg und bestätigten diese


  1. Quellen und Literatur: Chronicon Murrhardtense, von Gabelkhover aufbewahrte Bruchstücke einer alten Schrift des Klosters, welche Nachrichten von dessen Gründung und etlichen Schenkungen enthalten, im St. Archiv, freilich zum Theil von etwas zweifelhafter Glaubwürdigkeit. – Georg Widmanns Chronik der Stadt Hall, des Klosters Murrhardt u. s. w. Der Verfasser, früher in Diensten des Klosters Murrhardt, später Syndicus zu Comburg, verfaßte zuerst eine Geschichte der Herzogthümer Schwaben und Franken unter dem Titel: Murrhardtische Chronik, und widmete sie dem Abte Oswald den 24. März 1525, dieselbe wurde von den Bauern im Bauernkrieg vernichtet. Darauf schrieb er obiges neue Werk und widmete es den 23. April 1550 dem Abt Thomas und der Stadt Hall; es ist in mehreren Handschriften, so auf der k. öff. Bibliothek, erhalten. – Das (nach seinem Einbande) sog. rothe Buch des Klosters, eine Beschreibung desselben und seines Einkommens, somit ein kurzes Lagerbuch mit geschichtlicher Einleitung, verfaßt von dem protest. Abte Joh. Himmel 1600, im St. Archiv. – Jahreshefte des württ. Alterthumsvereins Heft 5 u. 6, 1848/51. – [Roth v. Schreckenstein] im Organ für christliche Kunst von Baudri 1854, 186-190. – Lorent, Denkmale des Mittelalters im Kgr. Württemberg, mit photographischen Abbildungen Abth. II. 1862, S. 115–117.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/246&oldid=- (Version vom 1.8.2018)