cuius. anima. requiescat. in. pace. amen. Das Wappen zeigt die drei hohenstaufischen leopardirten Löwen, ganz wie auf dem schon genannten Schlußsteine. Es ist dieses Grabmal ein Kenotaph, indem der Kaiser i. J. 840 (nicht 816, wie es hier heißt) auf einer Rheininsel unterhalb Mainz starb und in der S. Arnulfkirche zu Metz begraben wurde.
An der Südwand des Mittelschiffes hängt ein treffliches, 1496 gefertigtes, nun wiederhergestelltes Bild aus der Ulmer Schule, das einst die zwei Flügel des jetzt in der Sakristei stehenden Altarschreines bildete. Es sind viele, etwa drei Fuß hohe, aus Goldgrund hervortretende Gestalten, mit langen schmalen Händen und Füßen und mit Gesichtern von feinem Fleischton und von schönem und tiefsinnigem Ausdruck. Auf dem rechten Flügel sieht man oben weibliche Heilige, in deren Mitte Katharina mit dem Schwerte und Barbara mit dem Kelche stehen; die Unterschrift lautet: Aell hailig junckfrowen; unten sind männliche Heilige, darunter Franziskus und Jakobus dargestellt. Auf dem linken Flügel sieht man oben das Pfingstfest mit der Unterschrift: Aell hailig XII boten und unser frau; unten männliche Heilige, darunter Johannes d. T. mit dem Lamm, Laurentius, Stephanus und Leo der Große, mit der Unterschrift: Aelle hailigen und XII martirer. Der in der Sakristei stehende Schrein dieses Altares enthält jetzt ein sehr verdorbenes, aber trefflich und edel gehaltenes Schnitzwerk: Maria mit dem Leichnam des Herrn auf den Knieen, daneben Joseph von Arimathia und Nikodemus; unten steht: Sanctus Sebastianus. S. Maria Mater Dei. Sanctus Vitus. 1496. Genannte Heilige stehen jetzt oben auf dem Schrank und dieser ruht noch auf der auch sehr gut gemalten Predella, darstellend den Auferstandenen im Garten mit Maria und Johannes, wie sie ihm die Wundenmale küssen, und den Stifter des Altars samt seinem Wappen, den Mönch Nikolaus Batzner, † 1474. (s. umstehende Seite über seinen wiederaufgefundenen Grabstein). Auf dem Altar der Kirche steht ein schönes altes 4′ hohes Krucifix. Auf dem Boden liegen zum Theil unleserliche Grabplatten, darunter mit nicht mehr ganz deutlicher Umschrift in gothischen Majuskeln: anno domini 1340 obiit nicolaus comes de löwenstein in crastino gregorii XIII m. martii. s. u. S. 249. Unter den Grabplatten des nördlichen Seitenschiffes ist die eines 1466 gestorbenen Geistlichen noch zu erkennen und an der westlichen Wand des nördlichen Querschiffes steht der Grabstein des Murrhardtschen Abtes Gaul, mit Abtsmütze, Abtsstab und dem Wappen des Verstorbenen geziert; die Umschrift lautet: Anno Domini 1508 obiit reverendus Pater ac Dominus D. Laurentius Gaul, Abbas hujus Coenobii Murhart: cujus anima requiescat in pace. Auf dem Boden des Mittelschiffes beim Altare liegen, von Brettern geschützt, die marmornen Grabplatten hiesiger Prälaten,
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/219&oldid=- (Version vom 1.8.2018)