Backnang villam Juches cum omnibus pertinentiis, doch muß dasselbe diesen Besitz nur kurz innegehabt haben, denn als der Edle Berthold von Blankenstein und seine Gattin Elisabeth um 1255 das Kloster Steinheim stifteten, begabten sie dasselbe unter anderem mit der villa Juchese und erlaubten ihm, einen Hof (grangia) aus derselben zu machen. Dieses bestätigte den 31. Dec. 1255 Bischof Heinrich von Speier und den 4. März 1257 erklärte Graf Hartmann von Grüningen seine Zustimmung hiezu (Besold Virg. 365 ff.).
In der Folge verschwindet der Ort aus der Geschichte und der Name tritt erst wieder auf, als i. J. 1700 von Seite des herzoglichen Kirchenraths der Versuch gemacht wurde, in dem zum Kloster Steinheim gehörigen Juxwalde eine Glasfabrik zu errichten, woran sich die Spiegelberger Spiegelfabrik und im Thale der Ort Spiegelberg, auf dem Berge der Ort Jux, als die Wiederaufnahme des früheren Ortes, anreihten. Jux blieb von nun an stets mit Spiegelberg verbunden.
Gemeinde III. Kl. mit 856 Einw., wor. 8 kath. und 13 eigener Konfession. a) Lippoldsweiler, Pfarrdorf, 329 Einw., d) Däfern, Weiler, 259 Einw., c) Hohnweiler, Weiler, 247 Einw., d) Sauerhof, Hof, 21 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Ebersberg eingepfarrt. 13/4 Stunden östlich von der Oberamtsstadt gelegen.
Der am westlichen Fuße des Ebersberges, im freundlichen Glaitenbachthälchen weit zerstreut gelegene Ort hat stattliche, hinter schönen Obstbäumen versteckte Bauernhäuser und gibt mit dem stolz ansteigenden burggekrönten Ebersberge ein liebliches Bild. In der Gegend kommen viele Erdfälle vor, ferner bildet der Glaitenbach einen hübschen 15 Fuß hohen Wasserfall. Eine Kirche befindet sich derzeit noch nicht im Ort und ein Friedhof wurde erst 1863 außerhalb der Parzelle Hohnweiler angelegt. Für den Pfarrverweser ist von der Gemeinde eine Wohnung gemiethet. Das ansehnliche, 1840 erbaute Schul- und Rathhaus enthält neben den Gelassen für den Gemeinderath 2 Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters; außer diesem ist noch ein Lehrgehilfe angestellt.
Gutes Trinkwasser liefern stets hinreichend für die Orte Lippoldsweiler, Däfern und Hohnweiler 36 Pumpbrunnen, auf dem Sauerhofe besteht ein laufender Brunnen. Auch die Markung ist reich an guten Quellen, die bedeutendste, der sog. bodenlose Brunnen, fließt im Wiesenthal unterhalb Hohnweiler.
Dann fließen über die Markung der Glaitenbach und der Däfernbach; sie treten zuweilen verheerend aus. Ein See besteht in Lippoldsweiler und einer in Däfern, beide zur Schwellung von Mühlwasser.
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/209&oldid=- (Version vom 1.8.2018)