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Im Jahr 1693 wurden durch die Franzosen mehr als ein Duzend Häuser hier in Asche gelegt.

Schon das Speirer Diöcesanregister aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (s. oben VII. 2) nennt eine Pastorie und eine Frühmeßpfründe hier. Das Patronatrecht gehört der Familie von Sturmfeder, die es im Vergleich von 1747 Württemberg als Lehen auftrug. Durch denselben Vergleich wurden die kirchlichen Verhältnisse Groß-Aspachs in der gleichen Weise geordnet, wie diejenigen Oppenweilers (s. dieses).

Als Herzog Christoph im Jahre 1556 in diese Gegend kam, befremdete ihn eine „erst seit Menschen Gedenken geweihte“ katholische Wallfahrtskapelle zwischen Groß-Aspach und Backnang. Er befahl deren Abbruch, und da der Vogt von Backnang Einsprache von Seiten Sturmfeders fürchtete, gebot er ihm „sich mit Deckern, Zimmerleuten und Maurern nothdürftiglich gefaßt zu machen und die Sache mit angehendem Tag bei aller Frühe anzugreifen, daß solch Götzendienst in einem Tag allerdings abgethan und weggebrochen werde“ (Besold Virg. 141 und 142). Noch jetzt erinnern wohl an diese Kapelle 1/4 Stunde südöstlich vom Dorfe an der Backnanger Straße die Namen „Kapelläcker, Kapellgrund, hinter der Kapelle“.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Karlshof, 1/2 Stunde nordwestlich vom Mutterort, unfern der Vicinalstraße nach Klein-Aspach gelegen; zu dem Hof gehört ein 82 Morgen großes Gut.

c. Fürstenhof, ein ansehnlicher Weiler, der 1/4 Stunde westlich von Groß-Aspach eine schöne freie Lage auf der Hochfläche zwischen dem Wüstenbach und dem Klöpferbachthal hat.

Der jetzige Weiler war ursprünglich nur ein Hof, welcher den Namen Fürstenberg führte. Derselbe war nach dem Lagerbuch von 1528 Württemberg mit aller Ober- und Herrlichkeit zugethan und gehörte in das Gericht zu Groß-Aspach, so daß der dortige württembergische Schultheiß allhier Gebot und Verbot hatte. Er wurde den 8. Mai 1508 von Herzog Ulrich dem Kanzleischreiber Trautwein Vaihinger zu Lehen gegeben, und kam den 18. Juli 1666 durch Kauf von des Syndikus Klöpfers zu Hall Erben für 1800 fl. an Herzog Eberhard III. von Württemberg, welcher ihn jedoch der Landschaft nicht inkorporirte, sondern zur fürstlichen Rentkammer schlug. Im Jahr 1675 wurde er wieder an Michael Läpple, Albrecht Traub und Jakob Trefz für 2000 fl. verkauft. Das Stift Backnang bezog 2/3, das Stift Oberstenfeld 1/3 des großen Frucht- und Weinzehentens (Lagerb. von 1568/69).

Der Fürstenhof war ursprünglich Filial der Pfarrei Steinheim, allein den 15. December 1456 wurde derselbe auf des Klosters Steinheim und seiner Bewohner Bitte durch den Generalvicar des

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/197&oldid=- (Version vom 1.8.2018)