zum Kirchspiel Murrhardt gehörig, Theil an der Stiftung in Murrhardt; es werden aber die Stiftungszinse (für die jeweiligen Armen) auf die Kirchspiel-Parzellen spärlich vertheilt. Die Zinsen von der Ortsstiftung Fornsbach werden zu kirchlichen Zwecken verwandt; ein etwaiges Deficit muß die Ortsgemeinde decken.
Zunächst an der Fornsbacher Markung, etwa 1/4 Stunde westlich vom Ort, finden sich auf einem vorgeschobenen Hügel noch Graben- und Wallreste von der sog. Hunnenburg; am Fuß des Hügels, theilweise schon auf diesseitiger Markung, trägt eine Flur den Namen „im Kasten“, hier soll nach der Sage eine Stadt Hahnenburg gestanden sein. Gegenüber der Hunnenburg sollen aus dem Raitkopf und dem Hornberger Köpfle zwei weitere Burgen gestanden sein, von denen übrigens außer einem Schanzgraben auf dem Hornberger Köpfle keine Spuren mehr sichtbar sind.
Von Fornsbach über den Harnersberg nach Sumpfhof und weiter nach Hausen führt eine alte Straße, die noch vereinzelte Spuren von ehemaligem Pflaster zeigt, jedoch nicht römischen Ursprungs zu sein scheint. Über den 1/4 Stunde westlich von Mettelberg und 1/8 Stunde westlich von Köchersberg vorbeiziehenden römischen Grenzwall (s. den allgemeinen Theil, Abschnitt „römische Alterthümer“).
Zu der Gemeinde gehören:
b. Berghöfle, 1/4 Stunde südwestlich vom Mutterort über dem Murrthal hoch gelegen.
c. Hinterwestermurr, hat 5/4 Stunden südwestlich von Fornsbach eine abgeschiedene Lage auf einer mäßigen Anhöhe über dem Sitterichbach-Thälchen.
d. Köchersberg, liegt frei und angenehm auf einem hohen Bergrücken, um den die Murr einen Bogen beschreibt, etwa 3/4 Stunden südwestlich von Fornsbach.
e. Mettelberg, 11/8 Stunde südwestlich von dem Mutterort auf der Hochfläche über dem Gänsbach-Thälchen gelegen.
f. Raithöfle, liegt 1/2 Stunde südwestlich von Fornsbach beinahe auf der äußersten Spitze des Köchersbergs.
g. Schloßhof, hat unweit Hinterwestermurr eine abgeschiedene Lage; daselbst soll ein Schloß gestanden sein, wahrscheinlicher ist, daß hier die Römer in der Nähe des Grenzwalls einen Wohnplatz angelegt hatten.
Fornsbach gehörte mit seinen Parzellen Hinterwestermurr, Köchersberg und Mettelberg zur Grafschaft Löwenstein und wurde mit ihnen den 8. April 1376 von Graf Albrecht von Löwenstein an Fürderer von Waldeck verpfändet (Act. Theod. palat. 1, 343). Als Theil jener Grafschaft kamen diese Orte im Jahr 1504 unter württembergische Landeshoheit und bildeten das obere löwensteinische Amt Sulzbach,
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/182&oldid=- (Version vom 1.8.2018)