Berg Linders nehmen sich herrlich aus, auch das etwas weiter geöffnete Siegelsbachthal, das bei Murrhardt in das Murrthal einzieht, und in dessen Hintergrund das anmuthige Siegelsberg noch sichtbar ist, trägt zur Schönheit, der Landschaft wesentlich bei.
Eine weitere reizende Stelle finden wir bei der Eisenschmiedmühle, bei der sich das freundliche, mit der sog. Schanze so seltsam abschließende Fornsbachthal mit dem Murrthal vereinigt; von hier an wird bald das Murrthal enger, schluchtenartig, bis es endlich als eine unbedeutende Rinne in der Hochfläche sich verläuft. Hier oben angekommen überrascht uns plötzlich eine ganz andere stille, abgeschiedene Gegend, die nur von kleineren Orten und einzeln stehenden Bauernhäusern einigermaßen belebt wird; in der Nähe der Wohnplätze hat die Landwirthschaft den weitgedehnten Wald stellenweise zurückgedrängt und denselben vielfältig unterbrochen. Einen ähnlichen Charakter treffen wir auf den Hochflächen rechts des Murrthales. Wie still und friedlich ist es auf diesen etwas rauhen Hochflächen, auf denen sich viele Punkte bieten mit herrlichen, zum Theil weitreichenden Aussichten.
Von den zahlreichen Aussichtspunkten in dem Oberamtsbezirk nennen wir: die Höhe bei Althütte, das Schloß Ebersberg, den Köchersberg bei Fornsbach, die Hohebrach bei Grab, die Höhe bei Mannenweiler, den Berghau bei Groß-Aspach, die Schanze bei Groß-Erlach, den Juxkopf bei Jux, den Linders bei Murrhardt, Waltersberg, den Hoblersberg bei Fautspach, das Hörnle bei Kieselhof, Hoffeld, Vorderwestermurr, den Steinberg bei Steinberg, das Greut bei Neufürstenhütte, den oberen Berg bei Ober-Brüden, den Trailberg bei Trailhof, Eisach bei Rottmannsberg, den Reichenberg, den Schiffrain bei Reichenberg, die Wartebene bei Rietenau, den Gollenhof, den Ochsenhau bei Sechselberg, Groß-Höchberg, den Steinberg bei Vorder-Büchelberg, die oberen Weinberge bei Steinbach, das Lugfeld bei Unter-Brüden etc. (s. auch die Ortsbeschreibungen).
Die Bodenverhältnisse des Bezirks gehören, mit Ausnahme des größtentheils fruchtbaren Flachlandes, zu den mittelfruchtbaren, theilweise unergiebigen. Da die verschiedenen Bodenarten theils aus den Zersetzungsprodukten der zu Tage gehenden Gebirgsschichten, theils aus Diluvial- und Alluvialablagerungen bestehen, so müssen wir bei der Darstellung derselben die geognostischen Verhältnisse im allgemeinen zu Grunde legen.
Auf dem Flachlande lagert meist ein tiefgründiger Diluviallehm, auf den jedoch an Stellen, wo dessen Mächtigkeit nicht bedeutend ist, die unterlagernden Gebirgsschichten wesentlich einwirken, z. B. wenn Mergel die Unterlage bilden, dann erscheint ein etwas naßkalter, dagegen
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 017. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)