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1) von Kanonikus Haas eine Stiftung vom Jahre 1560 mit 1033 fl. 20 kr.
2) von Herzog Ludwig von Württemberg mit 29 fl. 30 kr.
3) von Freifrau von Gräveniz vom J. 1768 mit 500 fl.
4) von Friedrich Beck und Gottlieb Gerock vom J. 1830 mit 400 fl.
5) von Kaufmann Denzels Wittwe vom J. 1832 mit 200 fl.
G) von Acciser Lederer vom J. 1840 mit 300 fl.
7) von Schafhalter Pfitzenmaiers Ehefrau vom J. 1846 mit 200 fl.
8) von Stadtschultheiß Monns Wittwe vom J. 1863 mit 331 fl., einem Wohngebäude im Anschlag von 1000 fl. und einem Acker im Anschlag von 100 fl.

Die Zinsen von den Stiftungen 1, 2, 3, 4 werden unter den Ortsarmen vertheilt; die von den Stiftungen 5, 6, 7, 8 solange zum Kapital gelegt, bis die Absicht der Stifter erreicht werden kann. Das bei der Stiftung Nr. 8 angegebene Wohnhaus nebst Acker benützen arme Leute. Der Gemeindehaushalt ist geordnet (s. Tab. III.).

Was die Reste aus grauer Vorzeit betrifft, so ist beinahe außer Zweifel, daß schon die Römer auf der Stelle Backnangs eine Niederlassung oder Befestigung angelegt hatten, hiefür sprechen einerseits die günstigen Terrainverhältnisse, andererseits der nur eine halbe Stunde entfernt gelegene, erst in neuester Zeit entdeckte Wohnplatz bei Steinbach, der uns entschieden nachweist, daß die Römer sich wenigstens in der Nähe von Backnang festgesetzt halten. Überdieß geht von der 3/4 Stunden nördlich von Backnang hinziehenden Römerstraße ein alter Weg, der ohne Zweifel römischen Ursprungs ist, gerade gegen die zunächst der Stadt gelegenen Romwelwiesen. Ganz nahe (nördlich) der Stadt trägt ein Bergabhang die Namen „Schlößles-Gärten, Schlößles-Weinberge“ und die zunächst daran stoßende Flur wird „Hagenbach“ genannt; nach der Sage soll hier ein Schloß oder ein Wohnort gelegen sein. Früher ging allgemein die Sage, in den Christfeiertagen fahre der letzte Junker von Hagenbach mit Rappen unter Gejohl um den Hagenbachberg. Hinter dem ehemaligen Stift kommt die Benennung „Bürgberg“ vor, die sich ohne Zweifel auf die an der Stelle des späteren Schlosses gestandene ursprüngliche Burg bezieht.

Etwa 1/4 Stunde östlich von der Stadt soll auf dem sog. Käppelesgrund eine Kapelle gestanden sein.


Geschichte der Stadt.

Die früheste in einer Originalurkunde erhaltene Schreibweise des Namens ist Baggenanc (1134, 1232), ferner kommen vor: Bacnanch, (1182), Baggenang (1231, 1233), Baggenag, Baggenach, Baggenank u. s. w.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/139&oldid=- (Version vom 1.8.2018)