mit Zugehörden an sich gebracht habe, ist sonst Nichts bekannt. Der Erklärung des Königs zufolge scheint es übrigens nicht lange zuvor geschehen zu sein; möglicherweise war sie unter den Zugehörungen der Burg Reichenberg im Vergleich von 1297 begriffen, ohne Zweifel aber auch ein nicht eingelöstes Pfand. Erst im Jahr 1325 wurde dem Grafen Eberhard noch von dem Markgrafen Rudolf III. die Burg Reichenberg streitig gemacht (s. topogr. Theil), kam aber bald wieder an Württemberg zurück.
Die älteste Linie der Grafen von Löwenstein, beziehungsweise ein Zweig derselben, die Grafen von Wolfsölden, sind am Ende des 12. Jahrhunderts, was unser Oberamt betrifft, im Besitze der wohl vom Bisthum Würzburg lehenbaren Schutzvogtei über das Kloster Murrhardt; eines der letzten Glieder derselben, Richenza, Gemahlin Bertholds von Neuffen, machte am Ende des 13. Jahrhunderts zu Allmersbach Schenkungen an das Kloster Weiler bei Eßlingen und an die Deutschordenscommende zu Winnenden. Den 21. Okt. 1277 verkaufte Graf Gottfried die nicht sehr ausgedehnte Grafschaft dem Bischof Berthold von Würzburg (Mon. Boic. 37, 483). Von letzterem kaufte diesen Besitz K. Rudolf den 15. Aug. 1281 und begabte damit als mit einem Reichslehen seinen unehelichen Sohn Albrecht von Schenkenberg, der sich dann Graf von Löwenstein nannte und der Stifter der mittleren Linie dieser Grafen wurde. Im Besitze dieser Linie werden namentlich genannt: die Klostervogtei und die Stadt Murrhardt, die Dörfer Sulzbach und Groß-Aspach, die Höfe und Weiler: Fornsbach, Mettelberg, Köchersberg, Vorder- und Hinter-Westermurr, Siebenknie, Schleisweiler, Ittenberg, Lautern, Klein-Höchberg, Trauzenbach, Erlach, Berwinkel. Allein schon gegen das Ende des 14. Jahrhunderts begannen die Veräußerungen von Theilen der Grafschaft. So erwarb Württemberg den 23. September 1388 die Vogtei und Schirmherrschaft über die Stadt Murrhardt und den 12. Februar 1393 beziehungsweise 12. April 1395 diese Stadt und die Klostervogtei vollends ganz, im April 1388 Fritz Sturmfeder Antheil am Dorfe Groß-Aspach, im Jahr 1438 das Kloster Murrhardt Vorder-Weilermurr. Allein das rheinpfälzische Haus trachtete nach dem Besitze der Grafschaft und brachte dieselbe am 20. Mai 1382 vorläufig blos zur Hälfte als Pfand, am 1. Januar 1441 dagegen von den letzten Gliedern des Hauses, dem Grafen Heinrich und dem Bamberger Domherrn Georg, nach dem damaligen freilich verringerten Bestande vollends durch festen Kauf für 14,000 fl. an sich, wobei in dem Kaufbrief u. a. genannt werden: Sulzbach, Klein-Höchberg, Trauzenbach, Erlach, Berwinkel. Pfalzgraf Friederich der Siegreiche † 1476 gebrauchte in seiner letztwilligen Verordnung nebst Anderem die Grafschaft Löwenstein zur Versorgung seines in nicht standesgemäßer Ehe erzeugten Sohnes, „Ludwig von Bayern“, welcher 1488 in den
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/107&oldid=- (Version vom 1.8.2018)