Allmanden; man baut vorzugsweise Zwetschgen und späte Mostsorten. Eine Gemeindebaumschule ist vorhanden.
Auf der etwa 160 Morgen großen Weidefläche lassen einzelne Bürger deutsche Schafe laufen und entrichten hiefür an die Gemeindekasse ein jährliches Pachtgeld von 250–300 fl.; überdieß beträgt der Pfercherlös gegen 300 fl.
Die Rindviehzucht ist in gutem Zustande und zur Veredlung derselben werden von der Gemeinde 2–3 Schweizerfarren gehalten; auch einige Besitzer größerer Güter haben schönes Schweizervieh aufgestellt. Der Handel mit Vieh ist nicht beträchtlich und Viehmastung findet nicht statt.
Eigentliche Schweinezucht besteht nicht, indem die Ferkel von Händlern gekauft werden. Die Zucht des Geflügels und der Bienen ist unbedeutend.
Dem Ort ist sein Verkehr mit der Umgegend durch Vicinalstraßen, welche nach Sulz, Vöhringen, Bochingen und Sigmarswangen angelegt sind, hinreichend gesichert.
Die Gemeinde besitzt 184 Morgen Waldungen und 183 Morgen Allmanden, welch letztere an die Ortsbürger zur Nutznießung ausgetheilt sind.
Eine Römerstraße führt in nördlicher Richtung unter der Benennung „Hochsträß“ westlich am Ort vorüber. Etwa 1/4 Stunde unterhalb des Dorfs wurde im Jahr 1755 von dem Salinendirektor v. Beust ein Bohrversuch auf Salz gemacht, der jedoch, nachdem 213′ erfolglos durchsunken waren, wieder aufgegeben werden mußte.
Erdfälle, trichterförmige Einsenkungen, kommen einige auf der Markung vor.
Wittershausen war ursprünglich herzoglich Teckisch. Frühe jedoch faßte hier festen Fuß das Kl. Alpirsbach, welchem Pabst Innocenz II. bereits 1139 vier Hofgüter bestätigte, und brachte den Ort allmählig an sich. Er war einer der vier Dingstätten, wo der Abt oder sein Stellvertreter jährlich dreimal Gericht hielt. Durch die Reformation kam das Dorf an Württemberg, welches schon früher zeitweiliger Mitbesitzer war; in der württembergischen Landestheilung von 1444 erscheint es als verpfändet, ohne daß man erfährt, an wen.
Pfarrcollatur, Güter und Zehnte gehörten den Grafen von Zimmern, unter denen Graf Wilhelm sie im Jahr 1581 an den Herzog Ludwig von Württemberg vertauschte. Ursprünglich soll der Kirchensatz der Gemeinde eigen gewesen sein. Man sagte derselben nach, sie habe ihn dem Grafen Johann von Zimmern (15. Jahrh.)
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/275&oldid=- (Version vom 1.8.2018)