und verbessert. Einzelne Bürger haben wegen ihres schönen Viehs schon Preise auf dem landwirthschaftlichen Feste in Sulz erhalten. Der Handel mit Vieh ist unbedeutend.
Die Schweinezucht wird nicht betrieben, dagegen viele Ferkel von Außen bezogen und theilweise gemästet wieder verkauft.
Die Gemeinde besitzt 110 Morgen Waldungen, deren jährlicher in 50 Klaftern bestehender Ertrag für Gemeindezwecke verwendet wird.
Von den vorhandenen Allmanden erhält jeder Bürger 1/4 Morgen zu unentgeldlicher Benützung.
Etwa 1/4 Stunde östlich vom Ort befinden sich im sog. Eichwäldle Spuren von ehemaligen Verschanzungen.
Weiden (Wida 1330. Schmid, Gr. v. Hohenb. 429) hatte wahrscheinlich gleiches Schicksal mit Rosenfeld, so daß es 1317 an Württemberg kam. Im Jahr 1396 verkaufte Volkard von Ow an Jörg von Gippich seine hiesigen Besitzungen und 1399 den anfänglich noch vorbehaltenen Kirchensatz. Die Kaplanei war vor der Reformation in Verbindung mit der Pfarrei Marschalkenzimmern; sie wurde 1551 mit Schloß und Dorf Marschalkenzimmern von Jacob von Reckenbach an Wilhelm Freiherrn von Grafeneck verkauft und gelangte erst mit diesem Ort im Jahr 1598 an Württemberg. Die Bewohner von Weiden gehörten lebendig und todt nach Marschalkenzimmern. Ohne Zweifel löste die Reformation diesen Filialverband, indem in Weiden um 1534, in Marschalkenzimmern erst 1599 die Reformation eingeführt wurde.
Gemeinde III. Klasse mit 580 Einw. wor. 4 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Bochingen, OA. Oberndorf, eingepfarrt.
Das Pfarrdorf Wittershausen liegt 5/4 Stunden südlich von der Oberamtsstadt in einer Ebene, an dem Anfange eines Thälchens, das später dem Mühlbach als Rinne dient. In geringer Entfernung südlich vom Ort erhebt sich die bewaldete Keuperterrasse, welche als der Fuß des sog. unteren Heubergs zu betrachten ist. Auf einzelnen lichten Stellen dieses Höhenzugs erschließen sich dem Auge schöne Fernsichten gegen Rottweil, über den Schwarzwald an den Schönbuch etc.
Der Ort ist weitläufig gebaut und die Zwischenräume von einem Gebäude zum andern sind meist mit Obstgärten ausgefüllt, die zur Freundlichkeit des Orts vieles beitragen.
Die in der Mitte des Dorfs gelegene Pfarrkirche, welche schon
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/272&oldid=- (Version vom 1.8.2018)