Felder und 20 Morgen Waldungen, die mittlere 30 Morgen Felder und 6–8 Morgen Waldungen und die ärmere 10–15 Morgen Felder und 1–2 Morgen Waldungen. Gemeindeunterstützung bedarf Niemand. Die Kleidertracht hat etwas Eigenthümliches und erinnert, wie auch die des Mutterorts, an die Tracht im Schabbacher Thal. Die Gebräuche bei Taufen, Hochzeiten etc. sind wie im Mutterort. Die verhältnißmäßig nicht unbeträchtliche und ziemlich eben gelegene Markung hat im Allgemeinen einen fruchtbaren, meist aus den Verwitterungen des Lettenkohlendolomits und Sandsteins, des Hauptmuschelkalks etc. bestehenden Boden; in demselben gedeihen vorzugsweise Dinkel, Roggen, Haber und besonders Kartoffeln, die in namhafter Ausdehnung gepflegt werden. Ein Muschelkalksteinbruch befindet sich in der Nähe des Orts. Die Luft ist rein, trocken und etwas scharf; Frühlingsfröste kommen häufig vor, dagegen gehörte Hagelschaden früher zu den Seltenheiten, in den letzten 15 Jahren aber ist die Markung zweimal von Hagel beschädigt worden.
Die Landwirthschaft wird unter Anwendung des Suppinger Pflugs gut betrieben; man baut im Dreifeldersystem die gewöhnlichen Cerealien und in der zu 1/4 angeblümten Brache Kartoffeln, dreiblättrigen Klee, Esparsette, Wicken etc. Von Handelsgewächsen kommen für den eigenen Bedarf Flachs, Hanf und Reps zum Anbau. Bei reichlicher Aussaat erntet man durchschnittlich 6–10 Scheffel Dinkel, 4–5 Schffl. Roggen und 5–6 Schffl. Haber per Morgen. Von den Getreideerzeugnissen werden jährlich etwa 500–600 Schffl. nach Außen abgesetzt. Die Preise eines Morgens Acker bewegen sich von 50–400 fl., während die Wiesenpreise etwas höher stehen.
Die durchgängig zweimähdigen, jedoch nicht wässerbaren Wiesen liefern durchschnittlich 25 Ctr. Heu und 10 Ctr. Öhmd pr. Morgen.
Die mit Mostsorten sich beschäftigende Obstzucht ist wegen der freien, den Winden zu sehr ausgesetzten Lage nicht bedeutend, obwohl das Interesse für dieselbe zunimmt und im Jahr 1853 allein 350 Bäume an die Straßen von Seiten der Gemeinde gesetzt wurden. Das Obst wird im Ort selbst verbraucht. Auf den vorhandenen Weiden läßt ein auswärtiger Schäfer gegen 200 St. Schafe laufen und entrichtet hiefür eine jährliche Pachtsumme von etwa 300 fl. an die Gemeindekasse, der überdieß die Pferchnutzung gegen 80–100 fl. einträgt.
Die Zucht der Pferde ist unbedeutend, dagegen die des Rindviehs in gutem Zustande; ein tüchtiger Landschlag wird durch zwei Schweizerfarren, die ein Bürger Namens der Gemeinde hält, nachgezüchtet
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/271&oldid=- (Version vom 1.8.2018)