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Etwa 1/2 Stunde nordöstlich von Trichtingen befinden sich auf dem sog. Burgstall die letzten Reste einer ehemaligen Burg, in Graben und Wall bestehend.

In dem St. Wolfganger Thal stand 1/2 Stunde nördlich vom Ort die spurlos abgegangene St. Wolfgang-Kapelle, welche zum Kloster St. Gallen gehört haben soll.

Westlich vom Ort führt unter dem Namen „Hochsträß“ eine Römerstraße über den Trichtenbach; an der Übergangsstelle kommt der Flurname „Weil“ vor. Westlich von letzterem Punkt fand man schon römische Ziegel und Gefäße, auch will man ein gepflastertes Sträßchen aufgefunden haben, das von der Flur Weil in der Richtung gegen das Schloß Lichteneck führte.

Trichtingen kommt, als Truhtinga im Jahr 793 erstmals vor, unter Ortschaften, wo das Kloster St. Gallen Besitzungen, welche ihm ein gewisser Berthold geschenkt hatte, diesem gegen einen Jahreszins zurückgab (Wirt. Urk.-Buch 1, 44).

Der Ort gehörte zu Rosenfeld und theilte dessen Schicksale.

Im Jahr 1713 bekam die Gemeinde wegen des nordwestlich vom Dorfe gelegenen Waldes Bauberg Streit mit dem Augustinerkloster in Oberndorf, welcher erst 1727 durch Vergleich beendigt wurde. Dem Kloster blieb der links dem Schorren gelegene Theil des Waldes als freies Eigenthum, doch so, daß es daraus in den Pfarrhof zu Bochingen jährlich 12 Klafter Holz zu geben hatte; den rechts gelegenen Theil bekamen die Hofbauern als Lehen vom Kloster (Köhler, Oberndorf 25).

Im Jahr 1315 kommt vor „Fridrich der kilchherre von Trühtingen“ (Schmid, Mon. Hohenb. 199). – Hieher sind eingepfarrt die 49 evangelischen Einwohner in den Parcellen der benachbarten Orte Epfendorf und Hardthausen (O.A. Oberndorf).


Vöhringen
mit Röthenmühle und Beurener Thal. – Siegelhaus.

Gemeinde II. Klasse mit 1572 Einw. wor. 4 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Bochingen, O.A. Oberndorf, eingepfarrt.

Der ansehnliche, ziemlich regelmäßig gebaute Ort hat eine freundliche, wenig geschützte Lage in dem ganz leicht eingesenkten Mühlbach-Thälchen, das hier gleichsam beginnt und erst unterhalb des Dorfs etwas tiefer einschneidet. Etwa 1/4 Stunde südlich vom Ort erhebt sich eine meist für die Waldkultur benützte Keuperterrasse, während der übrige Theil der Markung, welcher vorzugsweise dem Feldbau dient, eine etwas wellige, ziemlich fruchtbare Ebene bildet.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/261&oldid=- (Version vom 1.8.2018)