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aber im Ort noch verschiedene Waffenstücke, menschliche Skelette etc.

Sigmarswangen kam von den Grafen von Sulz an die Herren von Geroldseck und von diesen an Württemberg. Früher Filial von Aistaig bekam es 1836 einen ständigen Pfarrverweser.


Sterneck
mit Schloßmühle.

Gemeinde III. Kl. mit 355 Einw. wor. 24 Kath. a. Sterneck, Weiler, 97 Einw. b. Dottenweiler, Weiler, 74 Einw. c. Geroldsweiler, Weiler, 67 Einw. d. Salzenweiler, W., 44 Einw. e. Schnaiterthal, Hof, 5 Einw. f. Unter-Brändi, Weiler, 68 Einw. – Pfarr-Filial von Fürnsaal, mit Ausnahme von Schnaiterthal, welches nach Wittendorf eingepfarrt ist; die Kath. sind der Pfarrei Leinstetten zugewiesen.

Sterneck liegt 3 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt und 3/4 Stunden nordwestlich vom Mutterort, oben an dem südlichen Abhange des tief eingeschnittenen, engen Heimbachthales und bietet mit den Ruinen der Burg Sterneck eine malerische Ansicht.

Der kleine Ort hat meist neue, mit steinernen Unterstöcken versehene Häuser, welche nach zwei vorangegangenen Feuersbrünsten erbaut wurden.

Eine Schule ist nicht vorhanden und die Kinder besuchen die Schule in dem nur 1/4 Stunden entfernten Ober-Brändi, wohin auch die schulpflichtigen Kinder von Geroldsweiler gewiesen sind; daselbst ist ein Filiallehrer angestellt, der unter der Aufsicht des Pfarrers von Wittendorf steht und theilweise aus der Stiftung von Sterneck besoldet wird.

Der Sitz des Schultheißen ist in Sterneck, in dessen Wohnung auch die Gemeinderathssitzungen gehalten werden.

Der Ort ist mit gutem Trinkwasser das ganze Jahr hindurch versehen.

Von den im Allgemeinen körperlich minder ansehnlichen Einwohnern sind nur wenige eigentliche Bauern, welche von Feldbau, Viehzucht und Waldbesitz ein lohnendes Einkommen haben, die meisten suchen sich durch Waldarbeiten ihr kümmerliches Auskommen zu sichern. Von den Gewerben sind eine Schildwirthschaft und die im Heimbachthälchen gelegene Schloßmühle mit drei Mahlgängen, einem Gerbgang, einer Hanfreibe und einer Ölmühle zu nennen. Der vermöglichste Bauer besitzt 80 Morgen Felder und 60 Mrg. Waldungen, der sog. Mittelmann 10–15 Morgen Felder und 3–4 Morgen Waldungen und die ärmere Klasse 1–2 Morgen; einzelne Taglöhner haben gar keinen Grundbesitz.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/253&oldid=- (Version vom 1.8.2018)