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Schweinezucht findet nicht statt und alljährlich geht eine namhafte Summe für Ferkel nach Außen.

Ziegen werden wenig gezogen, dagegen treibt man mit Geflügel und mit Eiern einen einträglichen Handel.

Die Bienenzucht ist beträchtlich, da die Nähe der Waldungen dieselbe begünstigt; Wachs und Honig wird theils im Ort, theils auswärts abgesetzt.

Von Gewerben sind nicht einmal die gewöhnlichsten vorhanden.

Mittelst Vicinalstraßen über Leidringen nach Rosenfeld und über Böhringen etc. nach Rottweil ist dem Ort der Verkehr mit der Umgegend gesichert. Die Gemeinde ist im Besitz von etwa 300 Morgen Waldungen, deren jährlicher in 90 Klaftern bestehender Ertrag theils an die Bürger vertheilt, theils verkauft wird, was der Gemeindekasse jährlich 400–500 fl. einträgt.

Zu der Gemeinde gehört:

Der Bettenberger Hof, 1/4 Stunde nördlich von dem Mutterort auf der Hochebene des Bettenbergs gelegen.

Auf einem Bergvorsprung hinter der Kirche stand eine Burg, von der noch der Graben und wenig Gemäuer vorhanden sind.

Rothenzimmern kommt erstmals 1094 vor, als Luitfried von Leidringen an das Kloster St. Georgen eine Mühle apud villam Cimberen und einen Wald von acht Jaucherten erwarb (Mone, Zeitschr. 9, 217). Nach und nach kam der ganze Ort an das Kloster, unter dem er bis 1807 einen Amtsort bildete.


Sigmarswangen,

Gemeinde III. Klasse mit 643 Einw. wor. 14 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Bochingen, OA. Oberndorf, eingepfarrt.

Der mittelgroße, etwas weitläufig gebaute Ort liegt 1 Stunde südwestlich von der Oberamtsstadt frei auf der Hochebene am westlichen Ende der sog. Mühlbachgegend und erlaubt eine weite Aussicht in der Richtung gegen Norden. Vicinalstraßen nach Sulz, Geroldseck, Bochingen und Wittershausen sichern dem Ort seinen Verkehr.

Die Pfarrkirche, welche Eigenthum der Gemeinde ist, liegt im östlichen Theil des Orts auf einem etwas erhöhten freien Platz; sie ist hell und geräumig in einem einfachen freundlichen Style 1788 neu erbaut und 1853 erneuert worden. Der viereckige Thurm trägt ein spitzes Zeltdach; er ist mit Ausnahme des untersten Stockwerks ebenfalls in neuerer Zeit erbaut. Von den zwei Glocken trägt die

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/250&oldid=- (Version vom 1.8.2018)