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Wappen der Stadt Rosenfeld.
Wappen der Stadt Rosenfeld.

Das Stadtwappen ist ein sprechendes, eine weiße Rose mit gelbem Samenstand und grünen Deckblättern im rothen Feld.

Rosenfeld war Sitz eines Oberamts und Kameralamts; ersteres wurde 1808 mit dem Oberamt Sulz vereinigt, letzteres im Jahr 1844 dahin verlegt.

In Rosenfeld wurde in neuester Zeit eine Feuerwehr errichtet.

Etwa 1/8 Stunde nordöstlich der Stadt auf der Flur Steinmauren, auch Steinmäurer Schloß genannt, wo man noch behauene Steine, Ziegel und Bruchstücke von sehr alten mittelalterlichen Gefäßen findet, soll ein Schloß gestanden sein, das den Herzogen von Urslingen gehörte. Die in der Nähe gefaßte Quelle wird der Nonnenbrunnen genannt.

Bei dem Abbruch eines Thurms an der westlichen Stadtmauer, fand man alte Münzen und mehrere Fuß unter den Grundmauern des Thurms thönerne Teichel von einer ehemaligen Wasserleitung.

Nordöstlich von Rosenfeld befindet sich auf dem Felde eine alte Brunnenstube mit der Jahrszahl 1421.

Auf der linken Seite des Stunzbaches, unweit der abgegangenen Stammburg der Herren von Bubenhofen (s. die Ortsbeschreib. von Binsdorf) stand eine Kirche nebst Pfarrhaus, wovon übrigens keine Spuren mehr vorhanden sind. Ohne Zweifel war die Kirche mit einem Begräbnißplatz umgeben, denn als man vor einigen Jahren aus Veranlassung einer Straßenanlage, jene Stelle aufgraben mußte, wurden mehrere menschliche Skelette aufgefunden.

Zu der Gemeinde gehören folgende, sämmtlich an dem Stunzbach gelegenen Mühlen:

b. Die Fischersmühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang, 1/2 Stunde nordöstlich von dem Mutterort in dem Bubenhofer Thal gelegen.

c. Die Heiligenmühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang, liegt 1/2 Stunde östlich von Rosenfeld. Der Name rührt von der Zinsbarkeit an den Heiligen in Binsdorf.

d. Die Loh- und Gypsmühle, 3/4 Stunden nordöstlich vom Ort gelegen.

e. Die Pelzmühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang, eine starke 1/2 Stunde nordöstlich von dem Mutterort gelegen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/245&oldid=- (Version vom 1.8.2018)