eingelassen. Von den vier vorhandenen Glocken sind zwei in neuerer Zeit gegossen, während von den übrigen die eine den englischen Gruß, die andere die vier Evangelistennamen und O rex glorie Christe als Umschrift trägt. Den Gottesdienst besorgen ein Stadtpfarrer und ein Diacon.
Der ummauerte Begräbnißplatz liegt außerhalb (südwestlich) der Stadt; auf demselben steht eine kleine Kapelle, die jedoch keine architektonischen Merkwürdigkeiten enthält.
2. Das Diaconatgebäude, südlich von der Kirche an der Hauptstraße gesund und freundlich gelegen befindet sich in gutem baulichem Zustande; es ist gemeinschaftliches Eigenthum der Stiftungen zu Rosenfeld und Isingen, da der Diacon zugleich Pfarrer in Isingen ist.
3. Das Rathhaus, ein ansehnliches, im Jahre 1687 erbautes Gebäude, das die Ecke von der vorderen und oberen Straße bildet. Vor etwa 30 Jahren ist demselben ein Thürmchen aufgebaut worden, in welchem eine Glocke sich befindet, die früher auf dem oberen Thorthurm hing und nach dessen Abbruch hieher versetzt wurde. Die Glocke ist eine alte Stiftung mit der Bestimmung, daß dieselbe regelmäßig alle Tage Abends 9 Uhr geläutet werden soll, um etwa irrende Wanderer wieder auf den rechten Weg zu leiten; diese Bestimmung wird immer noch pünktlich erfüllt. Auch ist oben an dem Rathhause eine der beiden Stadtuhren angebracht und in neuerer Zeit eine weitere Glocke aufgehängt worden.
4. Das in der Spitalstraße gelegene Schulgebäude, welches früher Spital war, enthält außer der Amtswohnung des Präceptors, die lateinische Schule und drei Schulzimmer der deutschen Schule. An der deutschen Schule sind zwei Schulmeister angestellt, die jedoch keine Amtswohnungen haben, sondern gegen Hausmiethe-Entschädigung in Privatgebäuden wohnen. Mit der lateinischen Schule ist eine Turn- und Badanstalt verbunden, auch besteht eine Industrieschule, an der eine Lehrerin den Mädchen Unterricht im Nähen und Stricken ertheilt.
5. Das ehemalige Kameralamtsgebäude, Stadthaus genannt, nach Aufhebung des Kameralamts im Jahr 1844 von der Stadt erkauft, dient nun zur Miethswohnung des jeweiligen Amtsnotars und des Revierförsters. Das Gebäude war früher die Wohnung des Oberamtmanns und wurde nach Aufhebung des Oberamts im Jahre 1809 für das Kameralamt bestimmt.
Ein Gemeinde-Backhaus und zwei Waschhäuser sind vorhanden.
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/238&oldid=- (Version vom 1.8.2018)