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Westseite, die Spitze aber an der Ostseite sich befindet; sie ist von drei Seiten natürlich fest und war nicht nur auf der allein zugänglichen westlichen durch Mauern und zwei tiefe quer über den Bergvorsprung führende Gräben, über welche Zugbrücken führten, geschützt, sondern auch auf den übrigen Seiten mit einer doppelten Mauer und Zwinger versehen. An der östlichen Spitze der Stadt lief ebenfalls ein Graben mit Zugbrücke über den an dieser Stelle sehr schmalen Bergrücken. Von der doppelten Stadtmauer war die innere drei Stockwerke hoch und mit einem bedeckten Umlauf versehen, an der äußern, minder hohen Mauer aber befanden sich Rondele und Halbrondele, wovon zwei, eines an der nordwestlichen Ecke, das andere an der östlichen Spitze der Stadt, noch in ihrem ursprünglichen Zustande vorhanden sind. Von den Befestigungsthürmen sind ebenfalls noch zwei vorhanden, der eine zunächst des ehemaligen unteren Thors, der andere an der nordwestlichen Ecke der Stadtmauer. An der westlichen Seite und an der östlichen Spitze der Stadt standen Thore mit Thürmen, das obere und untere Thor, ersteres wurde 1817, letzteres 1832 abgebrochen. Kleinere Thore für Fußgänger bestehen zwei an der Südseite und eines an der Nordseite der Stadt. – Eine alte Ummaurung der Stadt wird schon in das J. 1274 gesetzt (Steinhofer 2, 236). 1

Obgleich die Stadt im Laufe der Zeit von ihren Vertheidigungswerken manches verloren hat, so trägt sie doch noch das ächte Gepräge einer wohl befestigten mittelalterlichen Stadt, die von verschiedenen Seiten malerische Ansichten bietet. Außerhalb der Mauern der Altstadt haben sich allmählig Vorstädte gebildet, die obere an der Westseite und die untere Vorstadt an der Ostseite des Orts, welch letztere aus einer Straße besteht, die sich in der Verlängerung der durch die Altstadt hinführenden Hauptstraße auf dem schmalen Bergrücken fortzieht, während die obere Vorstadt eine quer über den Bergrücken führende Straße bildet. Durch die ummauerte Stadt führen vier Straßen, von denen die Hauptstraße, die sog. vordere Straße, der Länge nach durch den Ort von dem oberen zu dem unteren Thor angelegt ist, während die Schloßstraße, welche in ihrer Verlängerung obere Straße genannt wird, die Stadt in ihrer größten Breite durchzieht und die Hauptstraße unweit des oberen Thors rechtwinkelig durchschneidet. Von dem nördlichen Ende der oberen Straße geht beinahe rechtwinkelig die hintere Straße ab, welche parallel mit der Nordseite der Stadt bis zur Kirche hinführt und dort in die Hauptstraße eingeht; auf gleiche Weise geht von dem südlichen Ende der

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/236&oldid=- (Version vom 1.8.2018)