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26 Pferde, von denen etwa 6–8 Stuten zur Bedeckung nach Sulz gebracht werden.

Auf der Markung laufen etwa 200 St. Bastard-Schafe, die theils den Ortsbürgern, theils einem auswärtigen Schäfer gehören. Der Schafweidepacht trägt der Gemeindekasse jährlich 200–250 fl. und die Pferchnutzung etwa 200 fl. ein.

Eigentliche Schweinezucht findet nicht statt, dagegen bezieht man viele Ferkel (Murgthaler und Bayerschweine) und mästet sie für den eigenen Bedarf.

Ziegen werden viele gehalten, da man die Ziegenmilch hauptsächlich für die Schweinemastung verwendet.

Die Gewerbe beschränken sich, außer den schon angeführten Mühlen, der Flößerei, dem Holzhandel, 4 Schildwirthschaften und drei Krämern auf die nöthigsten Handwerker. Flößer sind etwa 30 vorhanden.

Der Ort hat das Recht alljährlich 5 Vieh- und Krämermärkte abzuhalten.

Von dem Ort führen Vicinalstraßen nach Wittendorf, Dürrenmettstetten und Bettenhausen. In Leinstetten ist eine hölzerne Brücke über die Glatt und eine steinerne über den Heimbach angelegt.

Die Gemeinde ist im Besitz von 173 Morgen Waldungen, welche jährlich 92 Klafter ertragen; das Holz wird übrigens meist als Langholz verflößt und der Erlös mit 800–1200 fl. zu Gemeindezwecken verwendet. Die Gemeindeschadensumlage beträgt 500 fl.

Etwa 1/4 Stunde südlich vom Ort stand auf einem wohlgerundeten Bergvorsprung, um den die Glatt einen schönen Bogen beschreibt, die Burg Lichtenfels, deren sehr malerische Überreste in neuerer Zeit der gegenwärtige Besitzer Freiherr v. Podewils nicht nur angenehm zugänglich machen, sondern auch vielseitig verschönern ließ. Die Burg war nur an der Westseite von Natur leicht zugänglich, während an den übrigen Seiten der Berg sehr steil abfällt. Die schwächere Seite des Bergschlosses war jedoch nicht allein durch einen tiefen Graben, sondern auch durch einen Mantel diesseits des Grabens aufs Beste befestigt; letzterer ist noch vorhanden und gegen 80′ hoch, 60′ lang, 14′ dick aus Buckelsteinen aufgeführt. Gegen Außen enthält derselbe nur zwei ganz enge 6′ hohe Schießscharten, die sich aber gegen Innen so sehr erweitern, daß ein Mann bequem hineinstehen kann. An der Innenseite des Mantels befinden sich 15′ über der Erdfläche zwei rundbogige weite Öffnungen, die zu einem innerhalb des Mantels hinziehenden Gange führen, mittelst dessen man zu den

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/208&oldid=- (Version vom 1.8.2018)