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Morgens betragen 100–700 fl. Von dem Futterertrag wird nur ein kleiner Theil nach Außen verkauft.

Die Obstzucht ist nicht bedeutend, jedoch im Zunehmen begriffen; das Obst geräth nicht sonderlich gerne und feinere Sorten kommen nur wenige vor. Der Obstertrag wird nur für den eigenen Bedarf gedörrt und seltener gemostet.

In Beziehung auf Viehzucht ist die Zucht der Pferde im Abnehmen, weil man sich immer mehr der Ochsen und selbst der Kühe zum Zug bedient. Übrigens ziehen die Bauern ihren Bedarf an Zugpferden in der Regel selbst nach und die Stuten kommen auf benachbarte Beschälplatten zur Bedeckung. Fohlen und Pferde werden zuweilen um gute Preise nach Außen verkauft.

Von Bedeutung ist die Rindviehzucht; sie beschäftigt sich mit einer guten Landrace, welche man durch 3–4 tüchtige Farren immer mehr zu verbessern sucht. Die Zuchtstiere werden von der Gemeinde angeschafft und unterhalten.

Viehmastung findet nicht statt, dagegen ist der Handel mit Jung- und Melkvieh auf benachbarten Märkten, wie auch auf den Ortsmärkten ziemlich namhaft.

Auf der Markung laufen etwa 500 St. den Ortsbürgern gehörige Landschafe, die auch im Ort Überwinterung finden. Schafe und Wolle werden meist im Ort selbst verkauft. Weidegeld und Pferchnutzung tragen der Gemeinde 1000–1100 fl. jährlich ein.

Schweinezucht findet nicht statt, indem die Ferkel von Außen aufgekauft und meist nur für den eigenen Bedarf gemästet werden.

Ziegen werden in neuerer Zeit mehr gehalten als früher, was eine Folge zunehmender Verarmung ist, da Familien, welche früher eine oder zwei Kühe ernähren konnten, sich jetzt mit einigen Ziegen begnügen müssen.

Die Zucht des Geflügels, namentlich der Hühner, ist von einiger Bedeutung und erlaubt einen einträglichen Handel mit jungen Hahnen und Eiern vorzugsweise in das benachbarte Rottweil.

Die Bienenzucht wird von der Lage des Orts nicht begünstigt.

Von Gewerben sind nur 2 Mühlen (s. unten), 2 Schildwirthschaften und 2 Krämer zu erwähnen; die übrigen beschränken sich auf die nöthigsten Handwerker.

Vicinalstraßen führen nach Rosenfeld, Bickelsberg, Harthausen, Dautmergen und Erzingen.

Der Ort hat das Recht alljährlich zwei Vieh- und Krämermärkte

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/201&oldid=- (Version vom 1.8.2018)