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b. Brachfeld, Weiler, 1/4 Stunde südwestlich von dem Mutterort auf der Anhöhe gelegen; unfern des Orts auf dem sogenannten Kaltenfeld erschließt sich dem Auge eine ausgedehnte Rundsicht.

c. Niederdobel, ein ansehnlicher Weiler, der in dem tief eingeschnittenen, engen Dobelbachthale nur einige 100 Schritte südlich von Neunthausen liegt; daselbst befindet sich eine Mühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang und eine Sägmühle nebst Ölmühle und Hanfreibe (s. oben). Die übrigen Verhältnisse gleichen denen des Mutterorts. Niederdobel war eine der Dingstätten, wo der Abt von Alpirsbach oder sein Stellvertreter dreimal jährlich Gericht hielt.

d. In der Reinau, bestehend aus zwei Häusern, 1/2 Stunde westlich von dem Mutterort, in dem Glattthale an der Straße nach Bettenhausen gelegen. Im Ort besteht eine Sägmühle nebst Hanfreibe und Schleifmühle (s. oben).

e. Nießle, ein einzeln stehendes Haus, das 1/2 Stunde westlich vom Mutterort in einem Seitenthälchen des Glattthales liegt.


Isingen,

Gemeinde III. Klasse mit 553 Einw. a. Isingen, Pfarrdorf, 530 Einw. b. Seehof, Hof, 8 Einw. c. Häsenbühl, Haus, 4 Einw. d. Schieferhalde, Haus, 11 Einw. e. Wolfsgrube. Hof. – Ev. Pfarrei verbunden mit dem Diaconat Rosenfeld.

Isingen liegt 31/4 Stunden südöstlich von der Oberamtsstadt am nördlichen Fuß des sog. kleinen Heubergs, zu dem der Ort häufig noch gerechnet wird. In einer gegen Nordwesten ziehenden Mulde hat der Ort auf dem Höherücken zwischen dem Thälchen des Sulzbachs und des Süßenbachs eine geschützte Lage.

Der Ort selbst ist ziemlich groß, jedoch unregelmäßig angelegt und die meist kleinen, aus Holz erbauten Häuser sind zum Theil noch mit Brettergiebeln versehen. Die an der Ostseite des Orts etwas erhöht gelegene Pfarrkirche, welche im Jahr 1824 erneuert wurde, ist im germanischen Styl erbaut und mit spitzbogigen Eingängen und Fenstern versehen; aus letztern ist leider das Maßwerk entfernt worden, dagegen dasselbe in den Fenstern des mit einem halben Achteck schließenden und mit Strebpfeilern versehenen Chors noch wohl erhalten. Der an der Nordseite stehende, viereckige Thurm ist älter als die Kirche und stammt noch aus der romanischen Periode, wofür rundbogige Fenster sowohl im untersten, als auch im obersten Stockwerke zeugen; im Glockenhaus enthält er germanische Fenster, welche später eingebrochen wurden. Der Thurm trägt ein Satteldach. Von den drei Glocken trägt die größte folgende Umschrift in sehr alten

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/194&oldid=- (Version vom 1.8.2018)