Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Freiherr Joseph von Linden, k. Minister des Innern, ein Gut von etwa 120 Morgen Felder und 150 Morgen Waldungen. Die Güter sind an 2 Beständer verpachtet und die Waldungen bewirthschaftet unter Leitung des k. Revierförsters in Sterneck der gutsherrschaftliche Rentbeamte. Im Ort (Neunthausen) besitzt die Gutsherrschaft ein freundliches, im ländlichen Styl erbautes Wohnhaus nebst Öconomiegebäuden und eine ebenfalls verpachtete Mühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang am Dobelbach.

Durch Vicinalstraßen nach Sulz, Dürrenmettstetten und Bettenhausen ist dem Ort der Verkehr mit der Umgegend hinreichend gesichert. Die Steige von Hopfau nach Sulz wurde im J. 1852–53 neu gebaut.

Etwa 1/2 Stunde südlich vom Ort sollen auf der Anhöhe unfern des Waldes „Steingarten“ Gebäulichkeiten gestanden seyn.

Oberhalb der sog. Pfarrhalde stand eine Burg, von der noch der Graben sichtbar ist.

Hopfau (zeitweilig auch Hopfen geschrieben) wird am frühesten im Jahre 1085 bekannt durch seinen Ortsadel. In diesem Jahr erscheint Ritter Wern von Hopfau (Wern miles de Hopfovwa) als Wohlthäter des Klosters Reichenbach, welchem auch der gleichnamige Sohn dieses Ritters sechs Huben in Göttelfingen im Tausch überließ (Wirt. Urk.-Buch 2, 392. 406).

An hiesiger Kirche kommt vor den 3. März 1222 Bertoldus plebanus de Hopfowe (eb. 3, 131).

Die Oberhoheit sammt reichem Güterbesitz stund den Grafen des Bezirks, den Grafen von Sulz, zu. Graf Hermann verkaufte 1278 all seine hiesigen von Voreltern ererbten Besitzungen, namentlich seinen Fronhof sammt zugehörigem Patronatrecht, für 120 Mark Silber an das Kloster Alpirsbach (Besold, Docum. 255) und Konrad von Wartenberg, Domherr in Straßburg, entsagte 1279 all seinen Ansprüchen darauf (Gerbert, Hist. nigr. silv. 3, 194). Demselben Kloster zu Gunsten verzichteten 1308 die Sulzer Bürger Wernher Faulhaber, Heinrich Schweiger und Berchthold Ungericht auf ein hiesiges Recht (Crusius Annal. Suev. 3, 199), deßgleichen 1322 Meister Eberhardt der Arzt in Rottweil auf seine hiesige Besitzungen (eb. 3, 215).

Die Gerechtigkeit des genannten Klosters zu „Hopfen, Tobel (h. z. T. Dobel) und Nithußin“ (Neunthausen) wird 1488 also beschrieben (Reyscher, Statutarrechte 43): jedes links von der Glatt gelegene Haus in Hopfau gibt jährlich eine Fastnachtshenne, jeder

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/192&oldid=- (Version vom 1.8.2018)