Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Gundelshausen hat eine eigene Gemeindekasse.

Der Ort gehörte von den ältesten Zeiten her zu Dornhan und theilte dessen Schicksale. Walther und Aalbrecht de Gundolfishusen sind Zeugen bei der erneuerten Stiftung des Klosters Alpirsbach 1125 bis 1127 (Wirt. Urk.-Buch 1, 363). Im Jahre 1256 kommt die Schreibung Gundolshusen vor (Kloster, Alpirsbacher Urk.). Eine hiesige Hube kaufte 1345 das Kloster Alpirsbach von Markward Dunglinger, Bürger in Dornstetten, für 281/2 Pfd. Heller (Crusius Ann. Suev. 3, 246).


Dürrenmettstetten,

Gemeinde III. Klasse mit Ziegelhütte, mit 384 Einw. – Dorf, Filial von Hopfau.

Auf einer Hochebene, mit freier ausgedehnter Aussicht an die Alp, über den Schwarzwald etc., liegt 5/4 Stunden nordwestlich von Sulz und 1/2 Stunde nördlich von dem Mutterort der freundliche, in die Länge gebaute Ort; durch denselben führt die von Sulz über Glatt nach Ober-Iflingen angelegte, reinlich gehaltene Vicinalstraße. Weitere Vicinalstraßen verbinden den Ort mit Leinstetten und Hopfau.

Die Gebäude sind meist ansehnliche Bauernwohnungen, welche die Wohlhäbigkeit der Einwohner sichtlich bekunden.

Die im nördlichen Theil des Orts gelegene Kirche wurde in den Jahren 1743–45 an der Stelle einer baufällig gewordenen Kapelle in einem einfachen Styl massiv erbaut. Der Thurm besteht aus vier Stockwerken, dessen oberstes in ein Achteck übergeht und mit einem Zeltdach gedeckt ist; von den auf demselben hängenden zwei Glocken trägt die größere folgende Umschrift: Got allein die Er. Zu Stuttgart gos mich Friedrich Keßler 1563. Auf der kleineren stehen in alten Majuskeln die vier Evangelistennamen. Das Innere der Kirche ist geschmacklos bemalt und enthält außer einem gut geschnittenen Bild des Gekreuzigten nichts Bemerkenswerthes. An der östlichen Außenseite des Langhauses steht ein alter Markstein, auf dessen einer Seite das murische, auf der andern das württembergische Wappen nebst der Jahrszahl 1561 und unter derselben eine Scheere angebracht ist. Dieser Stein schied früher nicht nur das obere und untere Dorf in den württembergischen und murischen Antheil, sondern auch die Kirche, und die Bewohner des oberen Dorfs versammelten sich in der württembergischen Abtheilung und die des unteren Dorfs in der murischen Abtheilung der Kirche; noch gegenwärtig gehen die Leute von dem unteren Dorf zu der unteren Kirchthüre, die des oberen aber zu der oberen in die Kirche ein. Die Kirche

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/177&oldid=- (Version vom 1.8.2018)