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Öhmd per Morgen. Die Preise der Wiesen steigern sich von 60 bis 700 fl. per Morgen. Das Futter wird im Ort selbst verbraucht.

Die Obstzucht, welche sich hauptsächlich auf rauhe Mostsorten beschränkt, ist ziemlich ausgedehnt, liefert jedoch selten reichen Ertrag und erlaubt nur in ganz günstigen Jahren einigen Verkauf nach Außen.

Die stark betriebene Rindviehzucht ist in gutem Zustande; eine gewöhnliche Landrace mit Simmenthaler Kreuzung wird gehalten und 3 Farren (1 Simmenthaler und 2 Bastardfarren), welche die Gemeinde unterhält, sind aufgestellt. Sogenanntes Stellvieh, das den Juden gehört, ist wenig im Ort. Der Handel mit Vieh ist beträchtlich.

Die Schafzucht beschränkt sich auf deutsche Schafe, welche von einzelnen Bürgern gehalten und auch überwintert werden. Der Schafweidepacht trägt der Gemeinde etwa 180 fl. und die Pferchnutzung 280–300 fl. jährlich ein.

Eigentliche Schweinezucht treibt nur ein Bürger in namhafter Ausdehnung; im Allgemeinen werden die Ferkel von Händlern aus Baden oder Bayern gekauft und theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf gemästet.

Die Gemeinde besitzt etwa 300 Morgen Waldungen, welche durchgängig aus Nadelhölzern bestehen; sie ertragen jährlich 140 Klafter, welche verkauft werden, was der Gemeindekasse gegenwärtig gegen 1200 fl. einträgt, daher auch keine Gemeindeschadensumlage nöthig ist.

Zu der Gemeinde gehören:

Die Häselhöfe, 2 einzeln stehende Häuser, die etwa 1/4 Stunde von einander an dem nördlichen Abhang gegen das Buwiesen-Thal liegen.

Etwa 1/2 Stunde von Bickelsberg hat nach dem Landbuch von 1623 im sogen. Nonnenwald ein Nonnenhaus gestanden, das nun spurlos verschwunden ist.

Schon genanntes Landbuch neunt nur noch eingefallene Keller und etliche Gemäuer, in deren Nähe auf einem Felsen zwei starke Bronnen entspringen.

An Württemberg gelangte der Ort mit der Herrschaft Rosenfeld.

Mit hiesigem Gut (in pago Bertoltipara in loco qui dicitur Buchilerperc) beschenkte Otgaer am 11. Jan. 782 das Kloster St. Gallen (Wirt. Urk.-Buch 1, 27).

Frühe in hiesigen Güterbesitz gelangte auch das Kl. St. Georgen (1094. Mone Zeitschrift 9, 217. 218) und erhielt solchen von Papst Alexander III. im Jahr 1179 bestätigt (Bukelsperc eb. 2, 199).

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/148&oldid=- (Version vom 1.8.2018)