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von den Gewerbetreibenden sind außer 2 Schildwirthen und 1 Krämer nur noch die Kübler zu nennen, welche Salzfässer für die Saline Rottenmünster fertigen.

Die mittelgroße Markung liegt theils eben, theils an den ziemlich stark geneigten Abhängen gegen die Thäler des Thalbachs und des Buwiesenbachs.

Der Boden ist im Allgemeinen ziemlich fruchtbar und besteht auf der Hochebene aus einem größtentheils schweren Lehmboden, dem in mäßiger Tiefe der Liaskalk als Unterlage dient; an den Abhängen tritt an den oberen Partieen ein stark gebundener Thon auf, während gegen die Thalsohlen hin ein magerer Sandboden (Zersetzung des grobkörnigen Keupersandsteins) erscheint.

Die Luft ist rein, jedoch etwas scharf und rauh, daher auch die Ernte um 8–10 Tagen später eintritt als in den tiefer gelegenen Gegenden des Bezirks. Feinere Gewächse wie Gurken und Bohnen gedeihen nur in günstigen Jahrgängen. Hagelschlag kommt selten vor (seit 16 Jahren 1mal).

Auf der Markung befinden sich 2 Steinbrüche, aus denen der grobkörnige Keupersandstein zu Bausteinen gewonnen wird.

Die Landwirthschaft hat sich erst in neuerer Zeit sehr gehoben, indem sich die Bauern nur langsam zu Neuerungen entschließen wollten, wie denn der Kleebau vor wenigen Jahren noch sehr unbedeutend war. Zur Besserung des Bodens kommt neben dem gewöhnlichen Stalldünger die Hallerde häufig in Anwendung; auch die Gülle wird benützt, übrigens lassen die Düngerstätten noch Manches zu wünschen übrig.

Nach den Regeln der Dreifelder-Wirthschaft mit unbedeutendem Bracheinbau kommen zum Anbau: Dinkel, Haber, Weizen, Gerste, Einkorn, wenig Roggen, Wicken, Ackerbohnen, Kartoffeln, dreiblättriger Klee, Luzerne, Esparsette und ziemlich viel Hanf, welch letzterer größtentheils für den eigenen Bedarf verwendet wird. Dinkel und Haber gedeihen vorzugsweise. Bei einer Aussaat von 1 Schffl. Dinkel, 6 Sri. Haber wird der Ertrag zu 6–10 Scheffel Dinkel und 4–6 Schffl. Haber per Morgen angegeben. Dinkel, Haber und Ackerbohnen werden auch ziemlich viel nach Außen abgesetzt. Die Preise eines Morgens Acker bewegen sich von 60–500 fl. per Morgen.

Die Wiesen, von denen nur ein kleiner Theil bewässert werden kann, sind 2mähdig und liefern im Allgemeinen ein gutes Futter und zwar im Durchschnitt 15–25 Cent. Heu und 8–12 Centner

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/147&oldid=- (Version vom 1.8.2018)