Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schnecken werden viele von armen Leuten gesammelt und nach Oberndorf zum Verkauf gebracht.

Die Gemeinde ist im Besitz von 170 Mrg. Waldungen, von denen übrigens nur 70 Mrg. Gut bestockt sind; der Ertrag mit 78 Klafter wird verkauft und sichert der Gemeinde eine jährliche Einnahme von etwa 500 fl.

Etwa 1/2 Stunde nordöstlich vom Ort lag auf einer steilen Anhöhe oben an den rechten Gehängen gegen das Neckarthal die Burg Aistaig, von der noch einige Mauern und die Burggräben vorhanden sind. Ein Guntrammus de Egesteige erscheint um 1099 als Zeuge im Stiftungsbrief des Klosters Alpirsbach.

In dem Denkenhauser Thälchen lag das kleine Dorf Denkenhausen (Tenkenhausen 1302), von dem jedoch alle Spuren verschwunden sind.

Als Naturmerkwürdigkeit ist noch zu erwähnen, daß sich im Bollerfelsen Klüfte befinden, aus denen in kalten Wintertagen warme Dämpfe aufsteigen.

Zu der Gemeinde gehören:

a) Röthelhof, ein einzeln stehendes Haus, das 1/2 Stunde unterhalb des Mutterorts, unfern der Sulz-Oberndorfer Landstraße steht.

b) Herrenwald, Haus, liegt auf der Hochebene beinahe 1/2 Stunde südwestlich von Aistaig.

Aistaig wird erstmals genannt im Jahr 772, als das Kloster Lorsch an der Bergstraße mit hiesigem Gut beschenkt wurde (in pago Alemannorum in Aichestaiger marca. Cod. Laur. 3 nr. 3303).

Der Ort gehörte zur Herrschaft Rosenfeld, mit der er an Württemberg kam.

Das Landbuch von 1623 nennt hier: eine Mahl- und eine Sägmühle, Erblehen Ludwig Friedrichs von Anweil.

Die Kirche war ursprünglich Filial der Remigiuskirche in Oberndorf, hatte aber bereits 1371 ihren eigenen Kirchherrn und Leutpriester (Köhler, Oberndorf 42).


Bergfelden,
mit Mühle und Salzbohrhaus.

Gemeinde III. Klasse mit 916 Einw. wor. 12 Kath. – Evang. Pfarrei; die Kathol. sind nach Bochingen, OA. Oberndorf, eingepfarrt.

Bergfelden liegt 5/4 Stunden südöstlich von der Oberamtsstadt in dem nicht tief eingefurchten Mühlbach-Thälchen, das sich am Fuß eines bewaldeten Höhenzugs in südöstlicher Richtung hinzieht.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/138&oldid=- (Version vom 1.8.2018)