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St. Erhardi Altar der Pfarrkirche stiftete Eberhard im Bart von Württemberg noch als Graf im Jahr 1492 eine Caplanei.

Mit einem hiesigen Zehentantheil von Seiten Württembergs belehnt erscheinen z. B. die Ungericht bereits 1344 (Sattler, Gr. 4. Beil. S. 266, vgl. auch Köhler 91). Im 16. und 17. Jahrhundert trugen die von Neuneck Zehnten gleichfalls von Württemberg zu Lehen (Köhler 139).

Es bestunden allhier zwei weibliche Klöster, eines genannt die alte Sammlung, in der Vorstadt unweit des Spitals, und ein zweites genannt die Frauen in der Klosen, welches einen Marienaltar besaß. Letzteres, eine Beguinensammlung, welche um 1363 den Predigerorden annahm, stund im höchsten Stadttheile über der Kirche; als es durch die Reformation aufgehoben wurde, überließ Herzog Ulrich das Gebäude der Stadt zu einem Schulgebäude (Köhler 18. 19).

Von benachbarten Klöstern war das zu Alpirsbach schon um 1099 gleich nach seiner Stiftung mit hiesigem Gute bedacht worden (Wirt. Urk.-Buch 1, 316) und erwarb im 14., 15. Jahrhundert wiederholt Besitzungen. Sein Haus freite 1350 Walther von Geroldseck zu Sulz, deßgleichen seinen „Hof und Pfleghaus“ Eberhard im Bart von Württemberg noch als Graf den 25. Februar 1493 nebst aller Zubehör und mit Zustimmung vom Schultheißen und Gericht (Besold 284); dieses Gebäude stund – damals erbaut – vor dem untern Thore. Auch das Kl. St. Georgen erscheint 1369 allhier begütert.

Die Burg in Sulz und die Veste Albeck waren der Sitz der Grafen von Sulz, welche, wie die meisten Grafengeschlechter Schwabens, gegen Ende des 11. Jahrhunderts in die Geschichte eintreten, mit Graf Alwig, welcher 1095 das Kloster Alpirsbach mitstiftete. Sein Taufname blieb der vorherrschende bei der Familie, sonst kommen in der frühesten Zeit vor: Hermanne, Bertholde, Rudolfe. Ein Alwig macht sich bemerklich in dem Hoflager bei K. Konrad III. (1139. 1141. 1152), ein jüngerer dieses Namens bei Kaiser Heinrich VI. (1196), Hermann bei K. Otto IV. (1209) und K. Friedrich II. (1217), Berthold bei K. Heinrich VII. (1226)[1]. Ihre Hoheitsrechte und Besitzungen begriffen Theile der jetzigen Oberämter Sulz, Horb, Nagold, Freudenstadt. Einkünfte bezogen sie unter anderem aus der Sulzer Salzquelle. Eine (nicht näher nach ihren


  1. Die Stammtafel dieser Grafen, noch herunter über die Zeit, da sie in Sulz selbst ansäßig waren, bei Stälin, Württ. Gesch. 2, 421. 3, 694.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/127&oldid=- (Version vom 1.8.2018)