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den innersten Hofraum umschlossen haben; in letzterem befindet sich ein verschütteter Ziehbrunnen und eine schön wüchsige Linde, welche sich hier ansiedelte, trägt zur malerischen Ansicht dieser Gruppe wesentlich bei. Auch die äußere Mauer, welche sämmtliche Burggebäude, wie überhaupt den ganzen Burgraum umfriedigte und befestigte, ist mehr oder weniger noch vorhanden und enthält theilweise noch den ehemaligen sog. Umgang.

2. Schnaithof, Hof, 1/2 Stunde nordöstlich von Sulz auf der Hochebene zwischen dem Neckar- und Glattthale frei gelegen.

Der Hof wurde im Jahr 1830 von Rechtskonsulent Dr. Pfäfflin neu erbaut und demselben der Name Pfäfflinshof beigelegt. Nachdem er im Jahr 1845 abgebrannt war, wurde er im folgenden Jahre wieder aufgebaut und besteht jetzt in einem zweistockigen Wohngebäude, einem Öconomiegebäude, einem Schopf und einer Ziegelhütte. Im Jahr 1856 erhielt der Hof den Namen Schnaithof von einem nahe gelegenen Wiesenbezirk „Schnait“ genannt.

Ein Pumpbrunnen liefert das nöthige Wasser.

3. Viehhaus, Hof, liegt 3/4 Stunden westlich von Sulz einsam im Walde auf der Hochfläche zwischen dem Neckar und dem Lochbrunnenbach. Das ursprüngliche Viehhaus gehörte der Stadt und diente nicht allein dem sog. Gusthirten zur Wohnung, sondern auch zu Übernachtung der Viehheerde, welche den Sommer über in den Stadtwaldungen weidete. Im Jahr 1827 wurde das Viehhaus nebst 10 Morgen Allmandfeld an Gottlieb Bippus von Hopfau verkauft, der zuvor schon Feldgüter in der Nähe besaß. Im Jahr 1834 wurde ein Wohnhaus nebst Scheune und Stallung unter einem Dach erbaut, das Johannes Bippus (Sohn) besitzt und im Jahr 1849 entstand endlich noch ein drittes Wohngebäude, welches im Besitz des Gottlieb Bippus (Sohn) ist. In trockenen Sommern entsteht Wassermangel, so daß die Einwohner genöthigt sind, ihr Wasser in Sulz zu holen.

4. Weilerhaus, ein einzeln stehendes Haus nebst einem Öconomiegebäude, das 1/2 Stunde südwestlich von Sulz, am Fuß des Albecker Schloßberges liegt; es wurde im Jahr 1786 von dem herrschaftlichen Waldmeister Greiner neu erbaut.

Die erstmalige Nennung des Ortes Sulz, als Sulza villa fällt ins Jahr 790[1], als ein gewisser Cozbert auf hiesiger Dingstätte das


  1. Noch im J. 1252 heißt er villa. Stälin, Württ. Gesch. 2, 425. Bei Pfister, Schwaben 2b, 275 sollte 1452 stehen statt 1252.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/123&oldid=- (Version vom 1.8.2018)