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oder zu 1/3, ganz geringen Einbau haben Bickelsberg, Leidringen, Rothenzimmern und Wittershausen. Willkürliche Wirthschaft treiben theilweise die Orte Aistaig und Wälde. Die geschlossenen Güter Kirchberg und Geroldseck werden nach gewissen Rotationen bewirthschaftet. An Halmfrüchten werden vorzugsweise Dinkel, Haber, zuweilen im Gemenge mit Wicken und Ackerbohnen, Gerste, weniger Waizen und Roggen gebaut. Überdieß baut man Kartoffeln, Ackerbohnen, Angersen, etwas Erbsen und Linsen, Wicken, Kohlraben, Kraut und hauptsächlich Futterkräuter (dreiblätt. Klee und Luzerne, auch Esparsette) Rüben etc. Von Handelsgewächsen zieht man Hanf theils in der Brache, theils in besondern Ländern, Flachs, ziemlich Reps und etwas Hopfen.

b) Der Gartenbau beschränkt sich durchgängig auf das gewöhnliche eigene Bedürfniß. Ausgedehntere Gartenanlagen sind nicht vorhanden; von einiger Bedeutung ist der Schloßgarten in Leinstetten. Die Gemüse- und Blumengärten nehmen sammt den Gartenanlagen und Ländern im ganzen Bezirk die Fläche von 1568 Morgen 14,3 Ruthen ein.

c) Wiesenbau. Nach den Ergebnissen der Landesvermessung besitzt der Oberamtsbezirk 8646 Mrg. 36,3 Ruth. zweimähdige und 537 Mrg. 42,9 Ruthen einmähdige, zusammen 91831/8 Mrg. 31,2 Ruthen Wiesen, von welchen dem Staat 2817/8 Morg. 42,9 Ruth., den Grundherrschaften 1153/8 Morgen 9,2 Ruthen, den Gemeinden 4604/8 Mrg. 40,3 Ruth. und den Stiftungen 564/8 Mrg. 43,1 Rth. gehören. Die Wiesen, von denen einzelne auch einen dritten Schnitt erlauben, liefern größtentheils ein gutes und nahrhaftes Futter. Wässerungen finden, mit Ausnahme der Markungen Dornhan, Fürnsaal, Leinstetten und Wälde, keine von größeren Ausdehnungen statt.

d) Der Weinbau wird, wie schon angeführt wurde, nur auf etwa 3 Morgen betrieben, dagegen fand früher auf den Markungen Sulz, Aistaig, Holzhausen und Rosenfeld Weinbau statt.

e) Die Obstzucht ist im Allgemeinen im Zunehmen begriffen und wird in manchen Orten gut gepflegt; außer den theils um die Ortschaften, theils auf den Markungen zerstreut liegenden Baumgütern, sind die bedeutenderen Straßen größtentheils mit Obstbäumen besetzt, auch haben in neuerer Zeit einzelne Gemeinden die Allmanden theilweise mit Obstbäumen auspflanzen lassen. Im Allgemeinen zieht man mehr späte Mostsorten, wie Luiken, Winterlinge, Fleiner etc., von Birnen: Knausbirnen, Bratbirnen, Glöcklesbirnen, Fäßlesbirnen, Grunbirnen etc., übrigens werden auch in einzelnen Orten feinere

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 053. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/053&oldid=- (Version vom 1.8.2018)