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Majestät der Königin und durch die Bemühungen der wohlhabenderen Einwohner zu Stande gekommen.

4) Die modern erbaute Wohnung des Revierförsters hat auf einer Anhöhe außerhalb (südlich) der Stadt eine freie, sehr angenehme Lage.

Von ansehnlichen Privatgebäuden nimmt das im Jahr 1840 vollendete Hotel Bellevue, dem Grafen von Dillen gehörig, den ersten Rang ein; dieses in großartigem Style angelegte Gebäude wurde an der Stelle des ehemaligen Gasthofes zum badischen Hof am südlichen Ende der Stadt, gerade am Eingange in die Allee erbaut und hat auf einer etwas erhöhten, mit Blumen und Ziergesträuchen geschmückten Terrasse eine sehr angenehme Lage. Das Gebäude selbst ist auf der vorderen Seite 3 – auf der hintern 4stockig, enthält einen auf Säulen ruhenden, mit Balkon gezierten Porticus und überdieß noch 2 Seitenbalkone. Mittelst eines bedeckten Ganges ist das Hotel mit einem dazu gehörigen, im modernen Rundbogenstyl einstockig erbauten Restaurationsgebäude in Verbindung gesetzt, welches einen sehr geräumigen Speise- und Tanzsaal enthält. Im Rücken dieser Gebäude steht ein großes zweistockiges Stall- und Remisegebäude, das übrigens, außer mehreren öconomischen Zwecken dienenden Gelassen, noch dreißig Fremden- und Bedientenzimmer enthält. Im Ganzen befinden sich im Hotel Bellevue, mit Einschluß der Nebengebäude, 100 elegant eingerichtete Zimmer, mit allen Anforderungen entsprechenden Bequemlichkeiten.

Nächst dem genannten Hotel dem K. Badgebäude gegenüber befindet sich der Gasthof zum Bären (Hôtel de l’ours); derselbe ist in neuerer Zeit sehr verschönert und erweitert worden; die hinter demselben vorbeifließende Enz wurde dem Gebäude entlang überbrückt und der hiedurch gewonnene Raum mit Ziergewächsen, Statuen, Pavillons etc. besetzt. Jenseits der Enz ließ in den Jahren 1856/57 der gegenwärtige Besitzer ein großartiges Gebäude errichten, welches in jeder Beziehung eine vortreffliche Einrichtung erhielt. Beide Gebäude enthalten zusammen 28 Salons und 130 Zimmer. In dem Gasthof zum Waldhorn, an der Hauptstraße stehend, befinden sich 60 wohl eingerichtete Zimmer und ein geräumiger Speisesaal.

Der ehemalige Gasthof zum König von Württemberg, ein nach dem Brande vom Jahr 1829 in größerem Style aufgeführtes Gebäude, hat in neuerer Zeit aufgehört Gasthof zu seyn, wird jedoch mit seinen 66 Zimmern an Badgäste vermiethet.

Was die Einwohner Wildbads betrifft, so sind dieselben körperlich minder ansehnlich, übrigens größtentheils ziemlich kräftig und durch schwere Arbeiten abgehärtet. Ihre Haupterwerbsquellen bestehen

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_253.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)