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etwas milder als im Mutterort, und die Aussicht sehr ausgedehnt, namentlich bei der 1/4 Stunde nordöstlich gelegenen „Scheideiche“, welche sich 1973 württ. Fuß über das Meer erhebt.

Wassermangel tritt zuweilen ein.

Die nicht große Markung, von der ein namhafter Theil mit Wald bestockt ist und theilweise öde liegt, hat, soweit sie für den Feldbau benützt wird, eine ebene Lage und einen mittelfruchtbaren, düngerbedürftigen, rothsandigen Boden, der die gleichen Producte, wie im Mutterort hervorbringt.

Unerachtet der etwas günstigeren natürlichen Verhältnisse als in Dobel sind doch die Vermögensumstände der Einwohner merklich gedrückter, so zwar, daß viele derselben kein Vieh ernähren können und daher der für den Feldbau so nöthige Dünger mangelt. Die Einwohner sind daher neben einigem schwunglosen Feldbau hauptsächlich auf Taglohnarbeiten in den Waldungen angewiesen. Der Ackerbau bedarf einer starken Aussaat und liefert nur geringen Ertrag; der Wiesenbau ist unbedeutend und ebenso auch die Viehzucht. Die übrigen landwirthschaftlichen Verhältnisse sind wie in dem Mutterort und wie in dem nahe gelegenen Neusatz.

Die Gemeinde besitzt ein Vermögen von 6075 fl., welche sie als Weideablösungs-Kapital im Jahr 1848 erhielt; das Vermögen der Stiftungspflege beträgt 330 fl.

Von den Gemeinde-Zugehörden ist

Die Dobelbach-Sägmühle, 1/4 Stunde südlich vom Ort an dem Dobelbach gelegen.

Das Steinhäusle, ein Hof, liegt 1/4 Stunde nordwestlich vom Ort an der Herrenalb-Frauenalber Straße, auf der badischen Landesgrenze.

Der Name des Herrenalber Klosterorts, Rotensol geschrieben, erscheint im Stiftungsbrief dieses Klosters (1149–1152), aber noch nicht als Dorf, sondern als Bachquelle (Wirt. Urk.buch 2, 50.) Im J. 1283 kommt dagegen vor: Die stat di man heiszet daz Rotdesol (Krieg Grafen von Eberstein 364).


Salmbach,
Gemeinde III. Kl. mit 241 Einw.; Pfarr-Filial von Langenbrand.


In dem nördlichen Theile des Plateaus zwischen der Enz und der Nagold liegt frei und hoch der weitläufig in die Länge gezogene, nur eine Straße bildende Ort, der mit seinen ländlichen, beinahe durchgängig verschindelten Wohnungen das ächte Gepräge eines

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_217.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)