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Von namhafter Ausdehnung ist die Obstzucht und verhältnißmäßig bedeutender als in irgend einem anderen Orte des Oberamtsbezirks; es werden weniger Äpfel, dagegen viel Birnen, namentlich Knaus-, Pfund- und Bratbirnen, wie überhaupt Sorten gepflegt, die sich zum Mosten und Dörren gut eignen. Von Steinobst zieht man Zwetschgen und sehr viele Kirschen, welch letztere den Einwohnern in günstigen Jahrgängen eine namhafte Einnahme sichern. Das Obst wird theils gemostet, theils gedörrt oder grün in großer Ausdehnung nach Außen verkauft.

Die Rindviehzucht wie in Gräfenhausen; 2 Farren, die ein Bürger gegen 120 fl. jährlich und die Nutznießung von 3 Morgen Güter hält, sind vorhanden. Die Zucht und Mastung der Schweine ist bedeutend und erlaubt einen namhaften Verkauf von Ferkeln nach Außen.

Von Geflügel werden nur Hühner gezogen; die Bienenzucht ist ganz unbedeutend.

Vicinalstraßen führen nach Neuenbürg, Schwann, Gräfenhausen, Ottenhausen und Ober-Niebelsbach; die Landstraße von Pforzheim über Schwann und Herrenalb nach Gernsbach berührt auf kurze Strecke die Markung.

In der Nähe des Orts (nordöstlich) befindet sich ein Bruch im bunten Sandstein, der gute Bausteine und in seinen oberen Schichten gesuchte Platten liefert.

Die Gemeinde ist im Besitz von 934 Morgen Waldungen, von deren jährlichem Ertrag jeder Bürger 2 Klafter Holz und 100 Stück Wellen erhält, überdieß verkauft sie für etwa 10.000 fl. Nutzholz und bestreitet hiemit nicht nur alle Gemeindeausgaben, sondern reicht jedem Bürger noch 60 fl. jährlich. Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege s. Tabelle III.

Südlich vom Ort im Wald Hasenbuckel finden sich noch Spuren von früherer Agricultur; nach der Sage soll der Ort größer gewesen seyn und sich gegen diesen Wald hin erstreckt haben.

Genannt wird der Ort, als Armbach, erstmals um 1109, als Gerlach von Haslach allda das Kloster Hirschau beschenkte (Cod. Hirs. 35 a). Hiesige Einkünfte verdankte das Kloster Herrenalb im Jahr 1271 der Mildthätigkeit des Grafen Konrad von Vaihingen (Mone, Zeitschr. 1, 375, hier ist Arenbach geschrieben). Zehnten besaßen allda die Schöner von Straubenhard und verkauften solche 1598 an Württemberg.

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_115.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)