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vorüber, durch das sogenannte Eulenloch nach Salmbach und weiter nach Pforzheim. Sie ist an vielen Stellen noch erhalten und zeigt auf große Strecken das wohlgefügte Straßenpflaster. Auch bei dem wilden See will man Spuren einer Römerstraße gefunden haben, die übrigens nicht verbürgt werden können.

Von ehemaligen röm. Wohnplätzen sind bis jetzt folgende aufgefunden worden[1]:

1) Zunächst bei Birkenfeld stand eine ziemlich ausgedehnte Niederlassung (†), von der man zuweilen Grundmauern, röm. Ziegel etc. ausgräbt.

2) Auf der Markung Gräfenhausen befinden sich mehrere Spuren ehemaliger Römerorte und zwar zunächst (südöstlich) am Ort auf dem sogenannten Endelbach (†), ferner in dem 1/2 Stunde östlich gelegenen Wald Hegnach trifft man allenthalben ausgedehnte Reste eines zerstörten Römerortes, der sich durch viele Mauersteine, Backsteine, römische Ziegel, Bruchstücke von Steinfiguren etc. kenntlich macht (†). Von dieser Stelle führte ein alter, theilweise noch gepflasterter Weg nach dem 1/2 Stunde entfernten badischen Ort Dietlingen, wo man ebenfalls sichere Spuren der Römer aufgefunden hat, und nur einige 100 Schritte nördlich von der Stelle in dem Walde Hegnach finden sich in einem Wiesenthälchen zunächst der Landesgrenze, jedoch schon auf badischem Gebiet Spuren eines römischen Wohnhauses (†). Etwa 1/4 Stunde nordwestlich von Hegnach entdeckte man vor einigen Jahren am Saume des Waldes „hohe Fortelrain“ zunächst der Landesgrenze die Reste eines römischen Wohnplatzes (s. hierüber die Ortsbeschr. von Gräfenhausen). In Gräfenhausen selbst sind in den Kirchthurm römische Bildwerke eingemauert.

In der Giebelseite des Pfarrhauses zu Ottenhausen befand sich ein römisches Bildwerk, Diana vorstellend (s. Ortsbeschr.). In Conweiler wurde ein römisches Reliefbild mit Mercur, Apollo und einer Opferscene gefunden. Würt. Jahrb. 1835, 87. (Beide letztere Bildwerke sind jetzt im K. Museum der bildenden Künste in Stuttgart.)

B. Deutsche.

Grabhügel und Reihengräber sind bis jetzt in dem Bezirke keine aufgefunden worden.

Von Schlössern, Burgen, Burgruinen und Stellen alter Burgen finden sich folgende in dem Bezirke: die noch erhaltene Schlösser


  1. Die mit (†) bezeichneten wurden von dem Verfasser (Paulus) selbst entdeckt.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 096. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_096.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)