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nicht, indem sämmtliche Ferkel von Außen bezogen und für den eigenen Bedarf gemästet werden.

Die Bienenzucht ist von geringer Ausdehnung.

Die Gemeinde besitzt 975/8 Morgen Waldungen, aus denen nach dem Nutzungsplan 37–38 Klafter gehauen werden; an die Bürger vertheilt man etwa 48 Stämme und das übrige Holz wird verkauft, was der Gemeindekasse etwa 315 fl. jährlich einträgt.

Zu der Gemeinde gehört:

Die Kohlsägmühle, welche 1/4 Stunde östlich vom Ort am Zusammenfluß des Zinsbachs und des Dürrenbachs liegt.

Sibylle Felicitas Schertlin von Burtenbach, geb. von Remchingen, verkaufte den 11. Nov. 1669 Garrweiler und Gaugenwald mit aller Gattung von Obrigkeit um 8000 fl. und das Schloß und Güter zu Bittenfeld an den Herzog Eberhard von Württemberg (Sattler Herz. 10, 175). Herzog Karl dagegen überließ 1753 beide Weiler an die von Gültlingen gegen ihre Ansprüche auf Pfäffingen und Deufringen.

Im J. 1806 wurde Garrweiler mit den sonstigen gültlingischen Besitzungen der württembergischen Landeshoheit unterworfen.


Gaugenwald,
Gemeinde III. Kl. mit 175 evang. Einw. a. Gaugenwald, Dorf, b. Aisbach, Haus. – Filial von Zwerenberg O.A. Calw.


Gaugenwald liegt 31/4 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt und 1/4 Stunde östlich von dem Mutterort, auf der Hochebene in einer wohlgerundeten, wiesenreichen Flachmulde, welche bald in eine Schlucht übergeht und in das Thal des Zwerchbächleins einzieht.

Der sehr weitläufig gebaute Ort besteht größtentheils aus einzeln stehenden, mit frischen Wiesengründen umgebenen Bauernhöfen, an die sich die zu denselben gehörigen Felder und Wälder anschließen und somit geschlossene Bauerngüter bilden.

Beinahe in der Mitte des Dorfs steht die Kirche, welche im Jahr 1699 erbaut wurde, nachdem die frühere im Jahr 1688 abgebrannt war; sie ist in ganz einfachem Styl erbaut und trägt auf dem First ein kleines Thürmchen mit Glocke. Die Unterhaltung der Kirche liegt der Stiftungspflege ob.

Begräbnißplatz ist keiner im Ort und die Verstorbenen werden in dem Mutterort Zwerenberg beerdigt.

Trinkwasser liefern 5 laufende und 8 Pump- und Schöpfbrunnen; Wassermangel tritt selten ein.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_174.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)