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Die Höle der heiligen Notburga.
Buchstäbliche Abschrift einer alten Urkunde.

Wann der Chreichgauische Adel vnd also auch die von Gemmingen zur Christlichen Religion von dem Heidenthum bekehrt worden, kan jch jzmahls so Eigentlich nicht wißen. Es braucht mehr Nachforschens, Weil aber Clodoveus Magnus der Franken König, welcher Anno Christi 499 oder 500 ohngefehrt diese Lande mit dem Schwerdt wieder die Alamanier Erobert vnd auff seine Nachkommen Gebracht, durch Antrieb seines Gemalß den Christlichen Glauben Angenommen, von St. Martin getaufft worden vnd solchen aller Orthen jn seinen König Reichen außgebreitet hat, also daß Einhundert jahren darnach, Namlich vmb das jahr Christi 600, wenig Heiden mehr in gantz Allemania oder dem Schwebischen Chreiß gefunden sondern das Christenthum fast gar eingewurzelt daß Heidenthum aber Extirbiret worden, besiehe Crusium jn annalib9 suevie part. 1. bis 8. pag. 213. so halte ich dafür es habe sich damahlen auch der Adel auff dem Chreichgau sambt jhren Vnderthanen weisen vnd in Christlicher Religion jnformiren laßen gestalten Ein Gericht durch das gantze Landt gehet, es habe König Dagobert Magnus vorgemeldten Königs Clodovei Uhr Uhr Enkel oder Apnepos, welcher vm das Jahr Christi [242] 631 angefangen zu Regiren, eine Dochter gehabt Nahmens Noburg, welcher aus Andacht das Einsiedler oder Eremitten Leben dergestallt beliebt, daß sie sich in eine Höhlin hart am Neccar auf Chreichgauischer Seidten, jn Hochheißemer Gemarkhung, gegen meiner des Authors dieses Buchs Markung über, begeben, Gestalt daß Loch noch diese Zeit jn einem Felßen gewiesen würdt v beriembt ist deroselben habe ein zammer Hirsch täglich von des Königs Tisch von Moßbach auß Speis gebracht, und als der König jhr Hr. Vatter Erfahren wo sie sich aufgehalten, seye es selber zu jhr kommen, sie mit Gewalt bey dem Arm auß dem Loch ziehen wollen dariber sie durch ein sonderlich Miracul denselben Arm hat fahren laßen, vnd also jn der Höhlin blieben, biß Nach jhrem Todt sie zu Hochhaußen jn die Kürken Königlich begraben worden, da daß Grab mit einem schönen Stein vnd Königlicher Cron heutiges Tags zu sehen, darzu auch Etwann Eine grose Wallfahrt gewesen. mehr von dieser History giebt folgendes mier von dem Hornecken von Hornberg zu Hochhaußen Communicirtes Document; ob es wohl weder sigillirt oder subscribiret, so ist doch über hundert jahr alt, vnd stimmbt wegen der personen, so damals gelebt haben, mit der wahrheit überein. Daß jemalß König Dagobert zu Moßpach hof gehalten Curias Regales daselbsten gehalten Privilegia

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Auguste Pattberg: Die Höle der heiligen Notburga. In: Badische Wochenschrift. Mohr und Zimmer, Heidelberg 1807, Spalte 241–242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Notburga_Badische_Wochenschrift.pdf/1&oldid=- (Version vom 1.8.2018)