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Friedrich Nietzsche: Nietzsche's Werke, Band VIII

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Nur Narr! nur Dichter!

Nur Buntes redend,
aus Narrenlarven bunt herausredend,
herumsteigend auf lügnerischen Wortbrücken,
auf Lügen-Regenbogen

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zwischen falschen Himmeln

herumschweifend, herumschleichend —
nur Narr! nur Dichter! …

Das — der Wahrheit Freier? …
Nicht still, starr, glatt, kalt,

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zum Bilde worden,

zur Gottes-Säule,
nicht aufgestellt vor Tempeln,
eines Gottes Thürwart:
nein! feindselig solchen Tugend-Standbildern,

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in jeder Wildniss heimischer als in Tempeln,

voll Katzen-Muthwillens
durch jedes Fenster springend
husch! in jeden Zufall,
jedem Urwalde zuschnüffelnd,

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dass du in Urwäldern

unter buntzottigen Raubthieren
sündlich gesund und schön und bunt liefest,
mit lüsternen Lefzen,
selig-höhnisch, selig-höllisch, selig-blutgierig,

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raubend, schleichend, lügend liefest …


Oder dem Adler gleich, der lange,
lange starr in Abgründe blickt,
in seine Abgründe …
— oh wie sie sich hier hinab,

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hinunter, hinein,

in immer tiefere Tiefen ringeln! —

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Nietzsche: Nietzsche's Werke, Band VIII. C.G. Naumann, Leipzig 1906, Seite 410. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Nietzsche%27s_Werke,_VIII.djvu/423&oldid=- (Version vom 1.8.2018)