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Was nun den öselschen Fundort betrifft, so findet sich der Eurypterus in grösster Menge in einem dünngeschichteten, feinkörnigen Dolomit (der von Dr. Schrenk, a. a. O. S. 16, auch chemisch analysirt worden ist) beim Gesinde Wita, unter Rootziküll, entweder zu Tage anstehend oder unter einer dünnen Decke eines conglomeratartigen Korallenkalks, von Stromatoporen und Calamoporen gebildet, mit Leperditien, Murchisonia cingulata, Chonetes striatella, Spirigerina didyma u. s. w. Er kommt hier mit vollkommenster Erhaltung seiner feinen Schale vor, während zerstreut mit ihm angetroffene Leperditien und Brachiopoden die ihrige, wie gewöhnlich im Dolomit, vollkommen verloren haben. Mit dem Eurypterus finden sich mehrere andere neue Crustaceenformen als grosse Seltenheiten, deren Beschreibung ich bald veröffentlichen werde; ausserdem ein Cephalaspis verrucosus Eichw. und ein Orthoceras, den Eichwald als O. tenuis His. beschrieben und abgebildet hat.

Weiter westlich, an einem Flüsschen, zu beiden Seiten einer Brücke, über welche die Strasse nach Attel und Karral führt, kommt der Eurypterus in einem blaugrauen, an der Luft weiss werdenden, dichten Mergelkalk vor, genau so wie auf Gothland; mit ihm finden sich zahlreiche Leperditien und Beyrichien; über ihm eine Schicht voll von Trochus helicites und kleinen Fischresten, unter denen die Schuppen von Coelolepis laevis Pand. und C. Schmidti Pand. die Hauptrolle spielen. Noch weiter westlich, beim Attel’schen Dorfe, fand sich ein Kopfschild des Eurypterus, mit etwas festerer Schale, mitten unter den Muscheln und Schnecken des dortigen Korallenkalks; darunter lag wieder der dünngeschichtete Dolomit von Wita, in welchem hier keine fossilen Reste gefunden werden konnten.