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der Fühler, Mangel eigentlicher Fresswerkzeuge und eine eigenthümliche Einrichtung der Füsse zum Kauen, Blattfüsse, die die Respirationsorgane (wahrscheinlich auch die Genitalien) auf ihren Rückenseiten tragen, endlich das in einen Dorn auslaufende Hinterende des Körpers, dies sind die Hauptmomente, welche die Affinität beider Thiere klar und deutlich herausstellen.

Die angeführten Charaktere überhaupt, und vor Allen die Beschaffenheit der Fresswerkzeuge, welche die beiden Thiere in der ganzen Klasse der Crustaceen gewissermassen isoliren, weisen auf die Nothwendigkeit einer Nebeneinanderstellung derselben im zoologischen System hinreichend hin.

Demnach wird der Eurypterus der Ordnung der Poecilopoden, derer eine einzige lebende Familie und Gattung bis jetzt der Limulus allein bildete, zugerechnet werden müssen. Die abweichende Form und Gliederung des Körpers werden die Charaktere zum Begründen einer besondern Familie liefern, welche den schon seit langer Zeit von Burmeister vorgeschlagenen Namen Eurypterida tragen mag.


Schliesslich kann ich nicht umhin noch einiger Thiere zu erwähnen, welche, manchen Charakteren nach, zum Eurypterus in Affinitätsbeziehung zu stehen scheinen. Vor allen verdient hier einer Erwähnung das von Reuss[1] unter dem Namen Lepidoderma Imhofi beschriebene, aus einem schwarzgrauen Schieferthon, der unmittelbar die Kohlenflötze von Lindheim bedeckt, herstammende Thier. Ueber die Verwandtschaft dieser


  1. Denkschrift der kaiserl. Wiener Acad. d. Wissenschaft., Naturwiss. Clas., 1855, Bd. 10, p. 81, Taf. III und IV.