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fehlen besondere Mundtheile, besondere Fresswerkzeuge. Da wir wissen, dass das Masticationsgeschäft bei Limulus nur durch die mit Zähnchen versehenen Grundglieder verrichtet wird, so dürfen wir schliessen, dass dasselbe auch beim Eurypterus in gleicher Weise stattfand, da beide mit Kaufüssen versehen sind.

Wenn in den bis jetzt betrachteten Theilen die Analogie des Limulus und Eurypterus offen vorlag, so bieten sich dagegen für die Vergleichung der folgenden Körperabschnitte grössere Schwierigkeiten dar. Beim Limulus findet sich hinter dem Cephalothorax ein convexer, hexagonaler Schild, dessen Mitte allein, als Fortsetzung des von dem Schilde des Cephalothorax umschlossenen Hohlraums, zur Aufnahme von Weichtheilen bestimmt ist. An der obern Fläche dieses Schildes bemerkt man zwei nach hinten convergirende Reihen von je sechs länglichen Eindrücken, die etwas über die halbe Länge sich erstrecken. Diese Eindrücke entsprechen ebenso vielen von der untern Fläche des Schildes absteigenden, starken Fortsätzen, von denen Muskeln zu den sechs Paar Blattfüssen entspringen.

Der Gegensatz eines hintern und eines vordern Abschnitts des Schildes, welcher sich schon in der vordern Abtheilung der obern Fläche durch die Gegenwart von Segmentandeutungen in jenen Eindrücken, die den Muskelfortsätzen der Füsse entsprechen, kundgibt, tritt an der untern Fläche des Schildes noch bestimmter hervor. Es ist diese Fläche in der vordern Abtheilung seitlich auch noch über den Raum hinaus, welcher die Weichtheile umschliesst, stark concav. Nach aussen umfassen diese Concavität Anfangs breite, dann sich zu einer scharfen Kante verschmälernde Ränder. An diesen Rändern finden sich je sechs, vorn und hinten von einem stachelförmigen Fortsatz begrenzte Einschnitte, in denen sechs allmälig an Grösse abnehmende längere Stacheln gelenklich