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Material lässt sich nicht allein die Verwandtschaft beider erwähnten Gattungen deutlich erkennen, sondern auch die genaueste Analogie zwischen den einzelnen Theilen und Organen des Körpers mit aller Präcision durchführen.

Der Körper des Limulus besteht aus drei Haupttheilen, einem Cephalothorax, einem sogenannten Abdominalschilde und einem Stachel. Bei einer etwas nähern Betrachtung des Eurypterus, ergibt sich ein ähnlicher, wenn auch etwas modificirter, aber im Wesentlichen vollkommen demselben Typus entsprechender Bau. Zwei Theile, Cephalothorax und Schwanzstachel, sind unbestritten denen des Limulus nicht nur analog, sondern sogar äusserlich überaus ähnlich; es kommt also bloss darauf an, den zwölfgliedrigen Mittelkörper des Eurypterus mit dem von einem ungetheilten Schilde bedeckten Rumpf des Limulus in Einklang zu bringen. Aber auch in diesem Punkte wird jede Bedenklichkeit einer gezwungenen Analogie schwinden müssen, sobald wir uns nur das allgemeine, im ganzen Thierreich durchgängige Gesetz vergegenwärtigen, nach welchem sowol in verschiedenen Entwickelungsphasen eines und desselben Thieres, als auch in verschiedener Vollkommenheit der Entwickelung eines Typus nicht nur bei Wirbel-, sondern auch bei wirbellosen Thieren, also auch gar nicht weniger in der Klasse der Krustenthiere, die Trennungen der einzelnen Körpertheile bald deutlicher zum Vorschein kommen, bald mehr obliteriren und sogar vollständig schwinden. Es ist also leicht denkbar, dass der Eurypterus eine niedrigere Entwicklungsform der Xiphosuren sei, indem seine zwölf Körpersegmente bei dem Limulus durch ein Schild vertreten sind. Diese Behauptung wird noch mehr an Sicherheit gewinnen, wenn wir auf eine ausführlichere Vergleichung dieser Theile bei beiden Thieren eingehen.