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Das letzte Stück des Postabdomens bildet ein langer Stachel, welcher ungefähr ein Viertel der ganzen Länge des Thieres ausmacht. Es ist nicht ein unmittelbarer Fortsatz des sechsten Gliedes des Postabdomens, sondern ein für sich bestehender und durch Articulation mit dem übrigen Körper verbundener Theil. Er ragt nämlich mit seinem vordern, zu einem Gelenkkopf angeschwollenen, in der Mitte ausgebuchteten Ende in die im Ausschnitte des sechsten Gliedes befindliche Gelenkgrube hinein, wovon man sich durch vorsichtiges Abtragen der Schale sowol von der obern, als auch von der untern Seite überzeugen kann (Tab. I, fig. 3). Der Stachel verjüngt sich von vorn nach hinten und endet in eine stumpfe Spitze. Auf seiner obern Seite bemerkt man eine Rinne, welche gegen die Spitze hin sich allmälig verliert; auf jeder Seite dieser Rinne und ihr parallel läuft eine Erhabenheit, welche nach aussen ziemlich abschüssig abfällt und in einen scharfen, fein gezähnelten Rand übergeht. Die untere Seite des Stachels trägt, statt einer Rinne, eine scharfe Gräte, welche bis zur Spitze verläuft und derer Seiten eine concave Fläche darstellen, so dass der Stachel auf dem Durchschnitte die Gestalt einer Raute mit einem einspringenden Winkel darstellt (Tab. I, fig. 2).

Die obige Beschreibung des ganzen Thieres ist nicht bloss nach Abdrücken in Kalk gegeben, sondern nach der überall vollständig erhaltenen Schale des Thieres, die sich als dünne Lamelle von brauner Farbe leicht abblättern lässt. Unter dem Mikroskop liess sich an Querdurchschnitten der Schale keine weitere Structur erkennen; die Substanz war durchaus gleichmässig, feinkörnig, hellgelb, und erwies sich, wie vorauszusetzen war, durch totale Resistenz gegen Kalilösung und Säuren, als Chitin.