Georg Nikolaus Bärmann: Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel | |
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Ich sehe ihn nicht kommen. Und er weiß doch, daß dies die beste Stunde ist, ein vertraulich Wort mit mir zu kosen. Ach! ich bin recht unglücklich. Freilich soll es schon vielen Mädchen so gegangen seyn, wie mir: Aus hundert und abermal hundert Comödien soll sich das bestätigen. Allein was hilft das mir? Wenn die Zuschauer solche Comödien auch neunhundert neun und neunzigmal mit Entzücken sahen: kann mich das glücklich machen? Kann das die Sehnsucht meines Herzens nach dem Geliebten unterdrücken? (Vom Fenster weg) Wer kommt? Ha! Bist du es?
169.
Das Kammerm. Er naht auf den Flügeln der Liebe.
👉️ 170.
Der Oheim. Des Bräutigams Sache, nicht die meine.
171.
Das Kammerm. Ja, von der Seite her hat Ihr Liebesschifflein schlechten Wind; noch schlechteren wird es haben, wenn der Brief, den der Herr Onkel gestern Abend spät – –
Georg Nikolaus Bärmann: Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel. Gebrüder Schumann, Zwickau 1829, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neunhundert_neun_und_neunzig_und_noch_etliche_Almanachs-Lustspiele_durch_den_W%C3%BCrfel_(Reprint_1972).pdf/76&oldid=- (Version vom 19.2.2024)