Georg Nikolaus Bärmann: Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel | |
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Der Diener. Hoffen Sie kein Mitleiden vom Publikum. Das Publikum hat noch nie Mitleiden mit einem eigensinnigen Onkel gehabt, der in der Comödie tüchtig hergenommen ward. Ich will solche Comödie mit Ihnen spielen. Ich will Ihre Bildergallerie dermaßen verschönern, daß Sie die Gemälde umgekehrt an die Wand hängen müssen. Ihrer Flora mahle ich einen Haarbeutel und Ihrem Apollo ein Paar Ypsilantihosen an; Ihre Seeschlacht steck’ ich mit Phosphor in Brand und den Plauenschen Grund colorir’ ich caca-dauphin –
911.
Der Oheim. Welche Frechheit: habe ich Ihnen nicht längst unumwunden meine Meynung gesagt? Dennoch kommen Sie zu mir hieher?
912.
Der Liebh. Mit Verlaub! Auch erfahrene Männer, wie Sie einer sind, können irren, Sie haben sich geirrt. Ich wünsche hier nur Eines: die Hand, nicht das Vermögen Ihrer Nichte, ich bitte also – –
Georg Nikolaus Bärmann: Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel. Gebrüder Schumann, Zwickau 1829, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neunhundert_neun_und_neunzig_und_noch_etliche_Almanachs-Lustspiele_durch_den_W%C3%BCrfel_(Reprint_1972).pdf/247&oldid=- (Version vom 21.2.2024)