Georg Nikolaus Bärmann: Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel | |
|
Der Oheim. (vorstellend) Hier die Braut – hier der Bräutigam –
794.
Der Oheim. (für sich) Er soll doch nicht erfahren, daß ich sie einsperrte. (laut) Sogleich, mein Herr. (Steckt verstohlen dem Kammermädchen einen Schlüssel zu, und giebt ihr einen Wink.)
Das Kammerm. Zu Befehl, gnädiger Herr. (Ab.)
👉️ 795.
Der Diener. Demnach! Kann ein so wichtiger Brief wohl meinen Namen verschweigen? Nimmermehr, mein Herr! Warum aber vorenthalten Sie ihn mir? Warum thun Sie, als ob Sie ihn nicht wüßten? Das ist ein Affront. Was wäre mancher Mensch, mancher Autor ohne Namen? Der Name ist des Menschen eigentliches Eigenthum, drum ist kein Mensch zu tadeln, wenn er mit seinem guten Namen liederlich umgeht; denn der Mensch kann mit seinem Namen machen, was er will. Warum aber tasten Sie mein Eigenthum an? Geschwind,
Georg Nikolaus Bärmann: Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel. Gebrüder Schumann, Zwickau 1829, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neunhundert_neun_und_neunzig_und_noch_etliche_Almanachs-Lustspiele_durch_den_W%C3%BCrfel_(Reprint_1972).pdf/218&oldid=- (Version vom 22.2.2024)