Seite:Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel (Reprint 1972).pdf/20

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

c) ein polternder, scheltender, tyrannischer, nur von seinen An- Ab- Aus- und Einsichten eingenommener, folglich auch einfältiger, abgeschmackter, an’s Alberne streifender Onkel, der zugleich aber auch Vormund seyn muß. Es würde Tollsinn verrathen, dem Schauspieler, der denselben darzustellen hat, Vorbilder wie weil. Eckhof und F. L. Schröder zu empfehlen; indem diese obscuren, daher auch jetzt ziemlich vergessenen Darsteller gar nicht in dergleichen eminenten Rollen, sondern, abgeschmackt genug, nur und am liebsten als derber Bauer oder als unkluger König aufzutreten pflegten. Darum wird es am besten seyn, solcher Schauspieler spielt sich selbst, und zwar in derjenigen Stimmung, die in ihm hervorgebracht werden müßte, wenn Verdruß über die von ihm hochverdiente und zwar verlangte, jedoch nicht erlangte Gehaltszulage ihn mit herkulischer Gewalt befällt. Der Erfolg meiner neunhundert neun und neunzig Lustspiele muß alsdann der glänzendste seyn!

d) ein verschmitzter, witzig seyn sollender – um’s Himmels Willen nicht etwa shakespear’switziger, oder gar calderonpoetischwitziger Diener oder Reitknecht, der zugleich Polyhistor, schöner Geist und Raisonneur ist, dem auch alle Mittel recht sind, sobald dieselben seinem, sofort in seine Pläne eingehenden, Herrn und ihm selbst zum Zwecke verhelfen.