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2) Flickscenen, auch Dialoge, Beiseit- und Zusammen-Reden, die unbeschadet dem Gange des Stückes, ganz und gar wegbleiben können. Ein Vorzug, der besonders für die Scheere der Herren Bühnenregisseurs in Anwendung gebracht ward.

3) Stummes Spiel, so viel man will, wie man’s will, wann man’s will, indem dasselbe keineswegs aus der Situation der handelnden Personen hervorzugehen braucht, sondern einzig und allein deswegen eingeräumt ward, damit der Schauspieler und die Schauspielerin, welche für den Augenblick nichts zu sprechen haben – da doch nicht immer Alle zugleich reden können – die Augen des Publikums von der Handlung ab – und auf sich ziehen können. Dergleichen effectuirt heut zu Tage, und diesem Umstande verdankt schon mancher Sohn Thaliens, manche Tochter Melpomenens neuerer Zeit alle Berühmtheit und alle Goldrollen die die speculirenden Bühnendirectoren dem unvergleichlichen Gastspiele solcher Söhne und Töchter zollten und noch zu zollen pflegen.

4) Abgänge – weil ohne dieselben die wenigsten Schauspieler und Schauspielerinnen heut zu Tage mehr auftreten wollen.

5) Schlagscenen, das sind solche Scenen, worin einzig und allein das Gedächtniß des Darstellers jeden etwaigen Mangel