Georg Nikolaus Bärmann: Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel | |
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den Würfel können hervorgebracht werden, und gleichsam erst durch die Kabbala auf eigentliches Leben Anspruch zu machen, sich erdreisten dürfen.
Wer nun die Schwierigkeit solchen Concentrirungsprozesses kennt, wird mich hoffentlich nachsichtig beurtheilen, zumal wenn ich, lautrer Wahrheit gemäß, versichere, daß meine sämmtlichen neunhundert neun und neunzig Lustspiele, mindestens in einem gewissen Grade, alle jene Kennzeichen der Vollendung an sich tragen, wodurch die neueren und neuesten, von transrhenischen Theatern entlehnten Bühnenstücke in einem Act, sich so auf den Gipfel der Kunstvollendung vestgestellt haben, daß nach ihnen und nur nach ihnen der gute Geschmack des Theaterpublikums unserer Zeit sich bestimmt wissen will.
Also Nachsicht dieser, meiner ungeweiheten Feder entflossenen, unter Angstschweiß in durchwachten Nächten hervorgebrachten Riesenarbeit im Pygmäengewande! Denn nachstrebend ihren glorreichen Vorbildern bieten meine neunhundert neun und neunzig Lustspiele folgende unerläßliche Ingredienzien dar:
a) Sie sind alle ganz und gar desselben Inhalts mit ihren Musterbildern und schlagen das Schmähwort eines gewissen sogenannten Dichters. „Was kann dieser Misere denn Großes begegnen? Was kann
Georg Nikolaus Bärmann: Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel. Gebrüder Schumann, Zwickau 1829, Seite XIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neunhundert_neun_und_neunzig_und_noch_etliche_Almanachs-Lustspiele_durch_den_W%C3%BCrfel_(Reprint_1972).pdf/15&oldid=- (Version vom 22.2.2024)