Seite:Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel (Reprint 1972).pdf/14

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Verzeihung verdienender Sünder geduldet werden könne.

So hege ich denn die beseligende Hoffnung, daß mein neunhundert neun und neunzigfaches Opfer in Gnaden angenommen werde.

Einem erhabenen Vorbilde ernstlich nachstreben, ist auch schon ein Verdienst. So strebte ich denn im Geiste meines Titelmotto’s: „Travaillez pour la gloire!“ in diesen neunhundert neun und neunzig Lustspielen jene Tiefe und Höhe, jene Vollendung und Genialität, jenen Aufschwung und Abgrundssturz der Gedanken, jene so Phantasie wie Gemüth ergreifenden Situationen und Schilderungen, jenen Redepomp, jene in der Prosa reingemüthlichen Lebens ausgesprochene Poesie, womit die zahlreichen heutigen deutschen „Lustspiele in einem Act, nach dem Französischen,“ zu unvergleichlichem und unvergänglichen Ruhme derer Federn, welche dieselben für unser kunstsinniges Publicum bearbeiteten, erfüllt sind – aus allen meinen Kräften nachzuahmen.

Wohl fühl’ ich, daß ich weit, weit hinter meinen am Himmel der Theaterliteratur als Meteore leuchtenden Vorbildern zurück blieb; allein dafür hab’ ich denn auch das mystische Werk zu Stande gebracht: neunhundert neun und neunzig und sogar noch etliche Lustspiele in einem Act so abzurunden, daß sie allesammt, gleich den Glückwunschgedichten meines werthen Landsmannes und nächsten Freundes [1], durch

  1. Die Kunst ernste und scherzhafte Glückwunsch-Gedichte durch den Würfel zu verfertigen. Ein Spiel von Georg Nicolaus Bärmann, d. W. W. Doctor u. d. fr. K. Magister. In der Vereinsbuchhandlung, Berlin. 1826. Anm. d. Verf.